Viel berechtigte Kritik an Annalena Baerbock – aber DAS ist NO GO!

Einen regelrechten frauenfeindlichen Shit-Storm löste die Trennung von Annalena Baerbock und ihres Ehemannes Daniel Holefleisch aus. Monika Gärtner-Engel, Gründungsmitglied des Frauenverbands Courage, spricht Klartext.

Dokumentiert

Seit langem kritisiere ich entschieden Annalena Baerbocks außenpolitischen Kurs unter dem irreführenden Label „feministische Außenpolitik“. Das ist imperialistische Politik, die gerade bezogen auf die Ukraine und Gaza die Weltkriegsgefahr befeuert und Kriegsverbrechen bemäntelt.

Aber nun hat das Paar Baerbock-Holefleisch seine Trennung bekanntgegeben. Ein in Deutschland völlig normaler Vorgang. Die meisten schaffen gar nicht wie die beiden 17 Jahre. Durchschnitt sind 14,8 Jahre!
Doch was sich jetzt über Annalena Baerbock (nicht über ihren Ex!!) ergießt, ist übelste frauenfeindliche Hetze. Da wissen Hinz und Kunz quer durch die Klatschspalten der („social“) Medien alles besser. Baerbock sei keine Frau und Mutter, wenn sie so viel Politik mache; ihr wird Egoismus und nichts als Karrieresucht bescheinigt; ihr Ex hätte sich schon viel früher mit den Kindern vom Acker machen sollen; allenfalls Mitleid gibt es für Daniel Holefleisch, der bekanntlich den Hauptpart übernommen hatte, sich um die Kinder zu kümmern; ihm begegnet dabei nicht derlei Häme, sondern höchstens die Beschimpfung, er sei ein Schlappschwanz …

Das alles ist NO GO! In dem Buch „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau“ haben Stefan Engel und ich den „Damm von Vorbehalten, Vorurteilen, Tratsch und Rechtfertigungen … gegen freie Entscheidungen“ über die Auflösung von Beziehungen kritisiert. „Das gilt vor allem dann, wenn Kinder betroffen sind und besonders die Mütter als ‚Rabenmütter‘ verunglimpft werden.“

Einmal mehr erweist sich, dass im Kapitalismus Frauen aller Klassen und Schichten der Bevölkerung aufgrund ihres Geschlechts unterdrückt sind – u.a. durch die Fesseln der bürgerlichen Moral und Tradition. In dem Buch analysierten wir:

„Die Frauen der herrschenden Klassen unterliegen nicht der mehrfachen Unterdrückung, da sie selbst Teil der unterdrückenden Klasse sind. Sie sind aber als Frauen ebenfalls Opfer besonderer Unterdrückung.“

Aus diesem Grund muss man aus frauenpolitischer und marxistisch-leninistischer Sicht entschieden solchen Hetztiraden und solcher Häme wie aktuell gegen Annalena Baerbock entgegentreten. Nicht zuletzt als Rückenstärkung für ihre Kinder, die Rechte ihrer Mutter auf eine freie Entscheidung zu verteidigen.

Monika Gärtner-Engel

(1) Stefan Engel, Monika Gärtner-Engel, Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau, S. 78, S.65, Verlag Neuer Weg, ISBN 978-3-88021-284-8

Quelle:
https://www.rf-news.de/2024/kw48/viel-berechtigte-kritik-an-annalena-baerbock-aber-das-ist-no-go