SOLIDARITÄTSERKLÄRUNG von Courage Essen für den ver.di- Arbeitskampf im Sozial- und Erziehungsdienst

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Essener Gruppe des Frauenverbands Courage steht solidarisch hinter euren Forderungen nach Entlastung, mehr Personal, Ausbildungsqualität, Lohn und Wertschätzung. Sie sind aus-
nahmslos für uns ALLE wichtig. Besonders aber für Frauen.

Auch wir Courage-Frauen arbeiten mehrheitlich im Sozial- und Erziehungsdienst, wo immer noch niedriger bezahlt wird als zum Beispiel in technischen Berufen.
Die Arbeit am und mit Menschen bringt weniger Profit. Und wie wir alle wissen, ist Profit das, was wirklich zählt in den kapitalistischen Unternehmen. Und weil wir Frauen jederzeit im Betrieb ausfallen können, weil wir ja auch noch das Funktionieren unserer Familien managen, schwanger werden, kranke oder Homeschooling-Kinder betreuen und Angehörige pflegen wird diese Doppelbelastung nicht etwa mit mehr, sondern mit weniger Lohn und Wertschätzung belohnt.

„Come in and burn out“, sagte eine Kollegin, als sie nicht zum 8. März kommen konnte, weil sie kurzfristig Sonderschichten fahren musste, um die neu angekommenen Frauen und Kinder aus der Ukraine medizinisch zu versorgen – unbedingt richtig, klar – aber kaum noch zu schultern, nur mit noch mehr Überstunden und noch mehr „am Limit“ für das Personal.

„Gebraucht, beklatscht – aber bestimmt nicht weiter so!“ Genau!

Courage und ver.di arbeiten auch als Organisationen über die Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen zusammen, die dieses Jahr vom 3.-10. September in Tunis stattfindet.

Der ver.di-Bundesfrauenrat sagte in seinem Grußwort zur letzten Weltfrauenkonferenz in Nepal:
„Wir wünschen Euch gute Diskussionen und Mut machende Entscheidungen, Kraft spendendes Miteinander und die Gewissheit, dass auch auf unterschiedlichen Wegen der Gipfel erreicht wird – die Stärkung der Frauenbewegung in jedem Land, das Ende der Unterdrückung und Ausbeutung, die vollständige Gleichstellung der Frauen!“

Das ist es, was Frauen, auch bei unterschiedlichster konkreter Lage im eigenen Land weltweit eint.

Diesen Optimismus, dieses Rückgrat brauchen wir auch jetzt, bei der Übergabe der Petition und Forderungen von ver.di an die Klinikleitung und die Politik, und vor allem bei der vollständigen Durchsetzung davon: „Den Kampf haben wir begonnen – wir führen ihn weiter, bis er gewonnen!“

In diesem Sinne laden wir euch ALLE herzlich ein zum Film- und Infonachmittag am 20. März um 15 Uhr im Couragezentrum Essen, Goldschmidtstraße 3.
Wir schauen uns die Videodokumentation der ver.di – Delegation von der 2. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Nepal an, informieren rund um die Konferenz im September dieses Jahr in Tunis und beraten, wie wir sie vorbereiten und teilnehmen können.

„Gebraucht, beklatscht – aber bestimmt nicht weiter so!“
Glück Auf,
Eure Couragefrauen aus Essen