Solidarität mit der Bergfrau Sarah Tümmler

Nicht gefallen, lässt sich die Bergfrau Sarah Tümmler eine Strafversetzung und weitere Schikanen durch den Bergbaukonzern K+S (Kali und Salz). Ihre Klage dagegen wird heute vor dem Arbeitsgericht Fulda verhandelt. Auf einer Betriebsversammlung im Juni 2023 hatte sie es gewagt so wie weitere Kumpel den Mund aufzumachen. Sie wiesen nicht nur die Beschimpfung der Belegschaft durch einen Produktionsleiter zurück, sondern kritisierten auch die schlechte Qualität der völlig überalterten Maschinen und Fahrzeuge und den mangelnden Arbeitsschutz, die hohe Staubbelastung auf Grund von fehlender Bewässerung.

Kurz nach der Versammlung wurde die alleinerziehende Mutter vom nur 2 Minuten von ihrer Wohnung entfernten Schacht Neuhof/ Ellers in den Schacht Herfa/Neurode (Werra) strafversetzt wird. Jetzt muss sie jeden Tag in den über 80 Kilometer entfernten Schacht Herfa/Neurode (Werra) fahren.

Die Bergarbeiterfrauen-AG des Frauenverbands Courage hat ihr den folgenden Solidaritätsbrief geschickt

Liebe Sarah Tümmler,

du hast von uns Bergarbeiterfrauen im Frauenverband Courage aus dem Ruhrgebiet unsere vollste Solidarität. Das geht gar nicht, dass Kolleginnen und Kollegen auf Betriebsversammlungen keine kritischen Meinungsäußerungen kundtun dürfen. Die Verteidigung der Meinungsfreiheit ist für uns Bergarbeiterfrauen von grundsätzlicher Bedeutung für die Arbeiter und Gewerkschafter!

Wir fragen uns, wie viel Angst muss K+S vor den Bergarbeiterinnen und Bergarbeitern haben, wenn der Konzern nach Julian Wächter nun weitere Bergarbeiterinnen und Bergarbeiter einschüchtern will.

Wir fordern K+S auf, jegliche Repressalien gegen dich zu unterlassen, deine Versetzung nach Herfa/Neurode und die Abmahnungen zurückzunehmen. Gleichfalls fordern wir die Vorgesetzten auf, jegliche Drohungen gegenüber den Bergleuten zu unterlassen.

Wir schließen uns euren Forderungen nach Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen auf höchstem und neuestem Stand an, weil es um die Gesundheit und das Leben der Bergarbeiterinnen und Bergarbeiter geht.

Liebe Sarah,
leider kann von uns niemand an deinem Prozess teilnehmen, aber wir sind mit dem Herzen und den Gedanken bei dir. Bitte berichte uns, wie der Prozess ausgegangen ist, wir sind sehr interessiert daran. Bitte schreibe uns, wie wir dich weiter unterstützen können.

Wer eine von uns angreift, greift uns alle an!

Mit einem herzlichen Glück Auf
Seyran und Ingrid