Pressemitteilung: Prozess wegen Mordes an unserer Couragefrau Gabi

Statt lebenslänglich – Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus!

Am 29.5.24 endete am Landgericht in Saarbrücken der Prozess gegen den Mörder unserer Couragefrau Gabi mit einem Urteilsspruch: Statt lebenslänglich – Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus!
Das ist einfach unglaublich – dieser Mann hat im Laufe seines Lebens jahrelang und immer wieder Frauen sexuell unter extremer Gewalt missbraucht. Frauen sind lebenslang traumatisiert, leiden unter Angstzuständen. Von Gabis Familie gar nicht zu sprechen.

Das Urteil basiert auf einem Gutachten, das dem Mörder und Straftäter verminderte Schuldfähigkeit attestiert wird.

Der 61-Jährige leide an einer multiplen Persönlichkeits- und
einer sexuellen Devianzstörung. F. müsse – wohl basierend auf negativen Erfahrungen in jungen Jahren –, Frauen dominieren, erniedrigen“.
(Saarbrücker Zeitung, 31.5.24)

Täterschutz vor Opferschutz???

Ja prima, wenn der Mann also nicht in der Lage ist, seine Verbrechen einzusehen und sich zu ändern, dann kann er einfach weiter machen! Welche frauenverachtende Logik ist das denn?!
Der Tod unserer Couragefrau Gabi und das Leid anderer Betroffener wurde nur möglich, weil 2022 ein Gutachter dem Mann eine positive Sozialprognose ausstellte. Aufgrund derer kam er vorzeitig aus der Sicherheitsverwahrung frei. In Freiheit beging er bis 2023 an mindestens sechs Frauen Taten: sexuelle Belästigung, Nötigung, Körperverletzung, Bedrohung, zuletzt Mord und Vergewaltigung. Hier ist auch Täterschutz vor Opferschutz passiert.

Schuldunfähig?!

In jedem Fall hätte F. wegen seiner Vorstrafen bewusst sein müssen, dass ein Würgen am Hals zum Tode führen kann. (Saarbrücker Zeitung, 31.5.24).

„Nicht eine mehr“

Welcher Maßstab wird denn hier angelegt? Zurecht sorgte das Urteil unter den mehr als 50 Zuschauerinnen für „kritisches Gemurmel“ (Saarbrücker Zeitung, 31.5.24).

Als Frauenverband fordern wir lebenslange Haft für den Mörder unserer Couragefrau Gabi. Der Täter darf nie mehr in die Lage kommen dürfen, Verbrechen zu begehen. Wir nehmen den vermeidbaren Tod unserer Mitstreiterin auch zum Anlass des Versprechens, unseren Kampf zu verstärken – zusammen mit vielen – damit „Nicht eine mehr“ Wirklichkeit wird. Wir werden Frauen stärken, damit sie keine Grenzverletzung mehr dulden.

Dazu organisieren wir uns – je stärker und breiter, desto besser. Beraten müssen wir ganz konkrete Forderungen. Dazu ist eine gute Gelegenheit der 13.Frauenpolitische Ratschlag vom 1.-3. November 2024 in Kassel.
Bundesvorstand Courage