Mutig laut werden und für den Erhalt der Einheit von Mensch und Natur eintreten

Folgenden (leider nicht veröffentlichten) Leserbrief schrieb eine Wuppertaler Courage-Frau an die Wuppertaler Zeitung zum Artikel „Die Wupper schockt Wuppertal“  vom 16.7.21:

Nicht die Wupper schockt mich, sondern die weiterhin zügellose Ausbeutung der Natur durch Energiekonzerne, die nur ihre Profite im Sinn haben.
Auch ich bin von den Berichten über die Extremereignisse in NRW schockiert, Trauer über die Verstorbenen, Mitgefühl für die Menschen, die vor der Vernichtung ihrer wirtschaftlichen Existenz stehen, machen mich fast sprachlos. Nicht lange.
Die heutige Ausgabe der WZ drängt mich auch, diese Worte zu Papier zu bringen.

Glücklicherweise wird nicht mehr nur verharmlosend von „Klimawandel“ gesprochen, hin und wieder finde ich auch in der heutigen Ausgabe der WZ Bezeichnungen wie „Extremwetterlagen“ . Das trifft ja die Realität genauer, auch das diese durch Veränderungen durch des „ Jetstream“ verursacht werden.

Diese Extremwetterlagen sollten wir in den Gesamtzusammenhang eines beginnenden Umschlags in eine globale Klima- und Umweltkatastrophe sehen.

Der Weltklimarat warnt inzwischen davor, „dass sogenannte Kipp-Punkte erreicht werden könnten, ab denen eine massive Beschleunigung des Klimawandels (auch hier die Verharmlosung) nicht mehr aufzuhalten ist – etwa durch das Schmelzen des Eisschildes in Grönland und der Westantarktis. Und weiter:
„Jeder Kipppunkt könnte unkontrollierbare, selbstverstärkende Prozesse in wichtigen Ökosystemen auslösen“ aus „https://web.de/magazine/wissen/natur-umwelt

Hier direkt vor unserer Haustüre soll z.B. das Naturschutzgebiet Osterholz einer Abraumhalde weichen. Vielfältigen Widerstand dagegen hat es schon gegeben. Noch ist die drohende Abholzung nicht vom Tisch. Gesunde Wälder sind so wichtig um als „Schwamm“ starke Regenfälle aufzusaugen, eine Abraumhalde nicht.

Von Regierungsseite, egal auf welcher Ebene, von EU über Bund bis zum Oberbürgermeister gibt es schöne Reden, Glanzvolle Broschüren für die Zukunftsgestaltung, Ziele zur „Klimarettung“werden medientauglich gesteckt. Und Taten? Immer noch stoßen z.B. die Braunkohlekraftwerke in NRW ihr „Gift“ aus. Technisch ist eine rasche und vollständige Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien nötig und möglich, natürlich auf Kosten der Energiekonzerne, die durch die Ausbeutung von Mensch und Natur Maximalprofite scheffelten und weiter noch scheffeln mögen.
Geht es nach den „sogenannten Volksvertreter“ sollen die „kleinen Menschen“ die Kosten für den Erhalt der Natur zahlen. z. B. Mit der Einführung der C02-Steuer. Damit wird aber keine einzige Tonne Co2 weniger in die Luft gejagt, sondern nur Kosten auf die breite Bevölkerung umgelagert.

Ich habe immer noch Zuversicht, dass die Mehrheit der Menschheit der ungezügelten Zerstörung unserer Lebensgrundlage nicht tatenlos zugucken werden.

Die Regierungen in Bund und Land wissen das auch. Deshalb auch wird der Widerstand z.B. zum Erhalt des Hambacher Waldes kriminalisiert. (Wir erinnern uns noch gut an die angeblichen Baumängel in den Baumhäusern, auch in Absprache mit Herrn Laschet, die als Vorwand dienten,für den großen Polizeieinsatz im Sommer 2020.

Die weitere Verschärfung des Polizei- wie auch des Versammlungsgesetzes in NRW dienen nur der weiteren Kriminalisierung berechtigtem Widerstands vonseiten der Bevölkerung zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

 

Lassen wir uns davon nicht abschrecken. Nehmen wir unseren Mut zusammen und setzen wir uns für den Erhalt der Einheit von Mensch und Natur ein, auf der Straße, in den Medien, in den Betrieben. Wir Frauen des Frauenverbandes Courage e.V. sind seit mehr als 30 Jahren dabei.

Karin, Courage-Frau aus Wuppertal