Mehr als 20 Organisationen/Parteien mobilisierten zum Internationalen Frauentag. Im Mittelpunkt der Transparente und Schilder standen die „älteren“ Forderungen der Frauenbewegung wie gegen den § 218/19 oder „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Aber auch große Transparente mit „Frauenkampf ist Klassenkampf“, die dringend einer kritischen Diskussion bedürfen.
Wir vom Frauenverband Courage waren unübersehbar mit unseren vielfältigen Forderungen auf Frauenköpfen im vorderen Block aus Frauenorganisationen verschiedenster Richtungen: Ver.di-Frauen, Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, Bundesverband der Migrantinnen, Feministische Partei Die Frauen, Aktionsgruppe Indianer und Menschenrechte und einige andere.
Danach folgte ein Antikapitalistischer Block, der sich mit Transparenten zur Seite abschloss und vielen Schildern zu Frauenstreik, zum Selbstbestimmungsrecht.<
Im dritten Block befanden sich Parteien und verschiedene Organisationen, z.B. ein größerer Block der Solidarität mit Rojava, Jusos, Linkspartei und MLPD mit Transparenten und vielen Fahnen.
Auffallend in allen Blöcken, besonders im Antikapitalistischen Block, dass junge Frauen aktiv sind.
Auf der abschließenden Kundgebung an einem leider sehr unbeleuchteten, aber großen Platz, sprachen die unterschiedlichsten Vertreter coronagerecht auch in Blöcken.
Einleitend machte die Gruppe Niunamenos Stimmung mit dem Mitmachtanz: Un Violador en tu camino.
Frau-Kunst-Politik, eine Organisation von Migrantinnen v.a. aus Lateinamerika, stellte die Ungleichbehandlung der Migrantinnen in Deutschland in den Vordergrund.
Im zweiten Block rief eine kämpferische Ver.di-Vertreterin zum Kampf um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Löhne im Pflege- und Erziehungsbereich auf. Sie sparte dabei nicht mit Kritik an der Bundesregierung.
Zwei weitere Reden von Bündnissen im Bündnis, u.a. vom Offenen Frauentreffen und einer Courage-Vertreterin vorgetragen, bildeten die Bündnis-Redebeiträge und die ganze Vielfalt ab.
Coronabedingt war die ganze Aktion auf zwei Stunden begrenzt, so dass Einschränkungen notwendig waren. Rhythmen der Trommelgruppe DRUMADAMA heizten immer wieder ein, angesichts der für einen Märzabend sehr kalten Temperaturen aber dringend notwendig.
Die Bündnisrede von Courage bekam an der Stelle besonders viel Beifall, wo ausgeführt wurde, dass Beifall keine Miete deckt und dass es eines harten Kampfes bedarf, sich durchzusetzen in den Tarifrunden und darüberhinaus. Da gibt es in der 8.März-Bündnisbewegung doch noch manche Unterschätzung, wie kompliziert die Auslösung eines Streiks ist, nicht nur angesichts des fehlenden politischen Streikrechts.
Besonders viel Beifall erhielt die Aussage, dass wir viel mehr Austausch brauchen, dass wir an den Themen, wo wir uns einig sind, zusammen kämpfen müssen und gemeinsam unschlagbar sind. Von Religion bis Revolution.
Film: Gerhard Hallermeyer
Das ZDF berichtete in den Nachrichten über die Aktion in München (ab Minute 11:34):
Fotos: FV Courage München