In vielen Orten sammeln Courage-Frauen – gemeinsam mit anderen Initiativen – Spenden, damit die Überlebenden des Erdbebens in der Türkei und Syrien mit dem Nötigsten versorgt werden können. Sowohl die türkische und als auch die syrische Regierung versuchen die Hilfsmaßnahmen zu kontrollieren und in ihrem Sinne zu steuern. Deshalb ist die selbstorganisierte Hilfe so wichtig.
In Köln kamen bei einem Courage-Stand 45 Euro für die vom Erdbeben Betroffenen zusammen.
In Heilbronn organisierten die Courage-Frauen gemeinsam mit dem kurdischen Gesellschaftszentrum eine Spendensammlung mit Essen auf dem zentralen Kiliansplatz. Sie schreiben:
„Stellt Euch vor, selber ohne Dach über dem Kopf bei Kälte und Schnee …
Nach dem Erdbeben ist die Lage vor Ort verheerend, viele Menschen sind schutzlos ausgeliefert. Das Erdbeben traf Menschen, denen es aufgrund der Repressions- und Kriegspolitik und grassierender Wirtschaftskrise an Vielem mangelt. Trotz der schlimmen Lage fliegt die türkische Luftwaffe Angriffe auf die vom Erdbeben zerstörten Gebiete in Kurdistan, besonders in Rojava. Desweiteren blockiert die Türkei jegliche Hilfe internationaler NGO’s und zerstört gezielt die noch bestehende Infrastruktur.
Mit dem Verkauf von leckerem Essen und Tee wurden jetzt an 3 Tagen über 10.000 Euro gesammelt. Diese Spendenaktion traf auf große Offenheit und Zustimmung bei den Passanten und wird vom 16. bis 18.2. von 12 bis 17 Uhr mit Zelt auf dem Kiliansplatz nochmals wiederholt. Der Erlös geht direkt an den kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor), der humanitäre und medizinische Hilfe vor Ort leistet.“
In Hattingen ergriffen zwei Frauen der Courage-Gruppe die Initiative für eine Spendensammlung für die Betroffenen der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien. Mit dem Aufruf des Frauenverbands Courage sprachen sie beim Internationalen Frauencafé im Bürgerzentrum die Frauen an. Das Ergebnis: 80 € von ca. 40 Frauen. Eine von ihnen berichtet:
„Die Frauen vom internationalen Frauencafé treffen sich immer mittwochs bei Kaffee und Kuchen im Bürgerzentrum Holschentor Hattingen. Es sind ca. 4 deutsche Rentnerinnen, die das ganze organisieren. Die meisten Frauen kommen aus Syrien, die sich in arabischer Sprache unterhielten. Es waren auch 2 junge Frauen aus der Ukraine da, die in Hattingen wohnen können.
Die jungen und älteren Frauen freuten sich über ihr meist wöchentliches Wiedersehen. Als der „Stuhlkreis“ begann, konnte ich mich vorstellen und es begann eine Diskussion über die schier apokalyptische Erdbebenkatastrophe in Syrien und in der Türkei. Fast alle wussten, dass Erdogan und Assad verhindern, dass Hilfsgüter über die Grenze nach Nordsyrien/Kurdengebiet durchgelassen werden. Vielen Frauen war bekannt, dass Erdogan die 4,7 Mrd. Erdbebensteuer veruntreut hatte. Bis heute ( 8.2.) sind ca. 15 000 Todesopfer zu beklagen. Diese Zahl wird sich noch massiv erhöhen.
Meine Mitstreiterin von Courage übersetzte meine kurze Vorstellung Ins Arabische. Ich kündigte ich an, dass Spenden vom Frauenverband Courage gesammelt werden. Das neue Flugblatt vom Courage-Bundesvorstand hatte ich als Kopie dabei, auf dem die beiden Bankverbindungen des Kurdischen Roten Halbmond Kurdistan in Köln und von Solidarität International in Frankfurt aufgeführt sind. Nach einer Diskussion über die Vertrauenswürdigkeit der Bankverbindungen, ging ich dann mit geöffneter (neu gekaufter) Spendendose von Frau zu Frau und so kamen in kurzer Zeit 75 € zusammen. Wir stockten auf 80 € auf und überwiesen das Geld noch am gleichen Abend auf das Konto von Hevya Sor Kurdistane.“
Die Courage-Frauen aus Witten berichten:
„Am Donnerstag Abend (9.2.23) haben wir, wie bereits viele Organisationen, Vereine und Einzelpersonen vor uns, in der Wittener Innenstadt auf der Bahnhofstraße eine Spendensammlung für die Erdbebenopfer durchgeführt. Es war durchweg eine große Bereitschaft da, für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien zu spenden. Viele berichteten auch, dass sie schon gespendet haben und wir brauchten nicht viele Worte um zu sagen, worum es geht. Viele verfolgen die Berichte und können nachempfinden, wie schrecklich die Situation der Menschen dort bei der Kälte ist. Und sie sagten uns auch, dass sie es toll finden, dass wir hierfür auf die Straße gehen. Uns war es eine Herzensangelegenheit, hier einen kleinen Teil beizutragen. Daher möchten wir uns noch mal bei allen Spendern bedanken, dass über 100,00 Euro innerhalb von 45 Minuten zusammen gekommen sind!“
Die Frauen der Courage Gruppe Berlin Neukölln-Treptow berichten über eine Spendensammlung im Stadtteil:
Am Samstag, dem 11.Februar 2023, haben wir, wie gewohnt, vor unserem monatlichen Courage-Frühstück Leute auf der Straße an¬gesprochen.
Diesmal legten wir unseren Fokus auf die Spendensammlung für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Innerhalb von einer halben Stunde haben wir 65,84€ gesammelt. Von uns Courage-Frauen legten auch noch einige etwas dazu, sodass wir auf 105€ kamen.
Dieses Spendenergebnis motiviert doch weiter zu machen und selbst, wenn nur wenig kurze Zeit zur Verfügung steht, diese voll aus¬zuschöpfen. Sprich es müssen nicht immer große Aktionen her.
Außerdem zeigt dieses Ergebnis einmal mehr, dass die Mehrheit der Menschen nicht von Grund auf egoistisch ist, sondern sich solidarisch untereinander unterstützt.
Foto: FV Courage Berlin
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