Kleine Hommage an Clara Zetkin zum 90.Todestag (5.7.1857-20.6.1933)

… und was wir von ihr lernen können

Clara Zetkin…

Vorkämpferin für die Befreiung der Frau, die trotz einer Einseitigkeit, nur proletarische Frauen organisieren zu wollen statt Frauen aus allen Schichten, zur mutigen Fürsprecherin
für die Rechte der Frauen wurde. Sie lernte ihre eigene Scheu – eine öffentliche Rede zu
halten – zu überwinden und wurde zu einer äußerst beliebten Rednerin!

Ratgeberin für Alltagsfragen, die eng mit den Frauen und ihren Familien und ihren beiden Söhnen verbunden war. Ihr Mann Ossip verstarb sehr früh. Sie war sehr hilfsbereit, unterstützte vor allem arme Familien und wurde von der Bevölkerung sehr geschätzt. Das kam auch in ihrer Aussage 1919 zum Ausdruck: „Ich will dort kämpfen, wo das Leben ist!“

Antifaschistin, die standhaft bis ins hohe Alter und vor allem die Jugend gegen faschistische Gefahren aufklärte und noch als Alterspräsidentin 1932 im Reichstag zum Kampf und einer Einheitsfront gegen den drohenden Hitlerfaschismus aufrief. Kaiser Wilhelm verlieh ihr schon früh das „Ehren-Prädikat“, die „gefährlichste Hexe des deutschen Reiches zu sein!“

Sozialistin, die sich 1914 gegen die Kriegskredite der SPD für den 1.Weltkrieg aussprach. Später wurde sie Mitglied der KPD. Sie setzte sich mit Lenin, der Oktoberrevolution 1917 und dem sozialistischen Aufbau der jungen Sowjetunion schöpferisch auseinander. Trotzdem hatte sie die Illusion, der Sozialismus ließe sich auch schnell in anderen Ländern errichten!

Initiatorin des Internationalen Frauentags, an dem seit 1911 am 8.März die kämpferische Frauenbewegung weltweit für ihre Rechte auf die Straße geht. Zugleich ist er umstritten. Herrschende wollen ihn auf einen Blumentag reduzieren, Alice Schwarzer ihn sogar abschaffen wegen „der sozialistischen Wurzeln“, andere ihn ummünzen in einen „feministischen Kampftag“!

Mutmacherin für Frauen: „Wichtig ist, dass Ihr Frauen ermutigt und gewöhnt, selbständig zu denken und ihre Gefühle, Gedanken, Forderungen ungescheut auszusprechen. Wenn nicht alles auf den ersten Hieb gleich stimmt, so ist das nicht schlimm. Alles muss erlernt werden, und wir Frauen haben noch viel zu lernen. Also nicht verzagen – nicht locker lassen!“

Was schrieb schon 1912 Frauenrechtlerin Minna Cauer über Clara:

Welch eine Frau! Ja, wenn wir viele solche Frauen unter uns hätten!

Stimmt! Also nicht locker lassen:

Lasst uns noch viele Frauen überzeugen, gewinnen, organisieren –

  • gegen Diskriminierung und Unterdrückung,
  • dramatische Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen
  • und einen drohenden neuen Weltkrieg!

Frauen wollen leben wie freie Menschen – weltweit!

Linda Weißgerber, Courage-Wuppertal