Am 1. Mai wurden Mesude (Meryem), eine Freundin von Yeni Kadin, und ihre beiden Kinder in Hamburg Opfer eines Mordversuchs. Mesude und ihr Sohn kämpft im Krankenhaus um ihr Leben. auch ihr Sohn ist schwerverletzt. Der Täter ist der von ihr geschiedener Ex-Ehemann.

Dieser brutale Anschlag macht uns zornig. Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gelten Mesude (Meyrem) und ihren Kindern.

Schon am Montag fanden deswegen in einigen Städten Proteste gegen Morde an und Gewalt gegen Frauen statt.

Am Mittwoch, dem 6. Mai, um 17 Uhr soll es weitere europaweite Proteste geben.
Der Frauenverband Courage e.V., die Europakoordinatorin Suse Bader für die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen und Frauenplattform im Internationalistischen Bündnis unterstützen die Proteste.

In Frankfurt geginnt demnächst der Prozess gegen einen Täter, der im November letzten Jahres eine junge Frau, seine Ex-Partnerin, auf einem Supermarktparkplatz erstochen hat. Der Prozess wegen des Mordes an unserer Freundin Saray Güven, die 2017 von einem Bekannten, gestalkt, entführt und ermordet wurde, wird nun im Revisionsverfahren wieder aufgerollt. Die Nebenklägerin, Sarays Schwester, will nicht hinnehmen, dass der Täter mit einer Verurteilung wegen Totschlags davonkommen soll. In Alsfeld/Nordhessen wurde am 3. Mai eine Mutter von zwei minderjährigen Kindern von ihrem getrennt-lebenden Ehemann erschlagen, weil sie sich endgültig von ihm scheiden lassen wollte.

2019 wurden in Deutschland 135 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern umgebracht – also jeden dritten Tag eine Frau. 63 weitere Frauen wurden z.T. schwer verletzt.

Jeder dieser Morde oder Mordversuche ist einer zu viel. Auf der ganzen Welt wächst der Widerstand dagegen.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist alltäglich, aber nicht „normal“, hat System und ist Teil der gesellschaftlichen bedingten besonderen Unterdrückung der Frauen. Aber sie ist durch nichts gerechtfertigt.

• Keine von Gewalt bedrohte Frau – kein Mädchen – darf alleine gelassen werden!
• Morde und Mordversuche an Frauen dürfen nicht als „Beziehungstaten“ verharmlost werden. Sie müssen ernst genommen und hart bestraft werden.
• Die Förderung von Denk- und Verhaltensweisen, die Frauen als minderwertig, als stets verfügbare Sexualobjekte, ihre Körper als Profitquelle behandeln, muss entschieden bekämpft werden.
• Nulltoleranz für Sexismus!
• Frauen und Kinder müssen besser vor Gewalt geschützt,
• Frauenhäuser erweitert, besser ausgestattet und nachhaltig finanziert werden – gerade jetzt!

Organisieren wir uns, schließen wir uns zusammen für eine Gesellschaft, in der Frauen frei, respektiert und gleichberechtigt leben können.

Selbstverständlich finden die Kundgebungen unter Berücksichtigung des Gesundheitsschutzes mit Mund-Nase-Bedeckung und gebührendem Abstand (mindestens 1,5 m) untereinander und zu den Passanten/*innen statt.

Aufruf von Yeni Kadin