Lebendige Streitkultur
Die Welt um uns herum und wir selbst verändern uns ständig. Jede macht andere und immer wieder neue Erfahrungen. Jedes Mädchen, jede Frau hat eine besondere Lebensgeschichte, Erziehung und Persönlichkeit. Deshalb sind die Vielfalt, Meinungsunterschiede und Konflikte etwas ganz Normales und Positives. Sie kennen zu lernen, auszutragen und gemeinsame Schlussfolgerungen zu ziehen, bereichert unsere Freundschaft, unsere Courage-Arbeit, gibt Impulse und Ideen.
Aber: Wir haben Streiten meist nicht gelernt. In dieser Gesellschaft wird eher zu Konkurrenz und Gegeneinander erzogen.
Deshalb: Eine lebendige Streitkultur will gelernt sein. Sie ist die Quelle jeder Weiterentwicklung!
1. Meinungsverschiedenheiten + Streitpunkte offen auf den Courage-Tisch!
Alle Beteiligten an einen Tisch. Probleme, auch persönlicher Art, nicht verschleppen
sondern austragen. Das wird das ganze Gruppenleben bereichern. Grundlage ist unser
Courage-Programm und die Satzung.
2. Den Streitpunkt, seine Hintergründe und Geschichte genau untersuchen!
Wichtig sind die Tatsachen und Fakten; Gerüchte und Vorbehalte müssen ausgeräumt
werden. Streitkultur braucht eine freundschaftliche, couragierte Atmosphäre.
3. Bei aller Unterschiedlichkeit - Respekt und Toleranz!
Fairer Meinungsstreit ist angesagt. Unsachlichen oder gar verletzenden Vorwürfen wird
eine Absage erteilt! Jede soll den Mut zur eigenen Meinung zeigen und andere
Meinungen, Empfindungen ernst nehmen. Wir können auch mal unterschiedliche
Meinungen stehen lassen und trotzdem gut weiter zusammenarbeiten.
4. Rechtzeitig um Unterstützung bitten - Courage ist füreinander da!
Ansprechpartnerinnen sind die Regionalteams, der Bundesvorstand
oder andere Ortsgruppen und Courage-Frauen.
5. Niemals die Courage-Arbeit einstellen!
Die Praxis rückt die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund. Auch bei Unstimmigkeiten
verbinden uns unsere gemeinsamen Ziele.
6. Eine positive Lösung des Streitpunktes suchen!
Nicht auf halbem Weg stehen bleiben, sondern die Lösung gemeinsam durchkämpfen!
Manchmal müssen wir längere Zeit einräumen, bis sich das Problem klären lässt. Aber
dann sollte noch einmal ein neuer Anlauf genommen werden. Am wertvollsten sind dabei
die Schlussfolgerungen, wie die Gruppe das Problem lösen konnte.