Der Bundesvorstand des Frauenverbandes Courage spricht sich gegen die „Gasumlage“ aus.
Fakt: Ab dem 1. Oktober soll pro Kilowattstunde 2,419 Cent zusätzlich bezahlt werden.
„Wenn man bedenkt, dass eine einzelne Person nur für Warmwasser im Schnitt pro Jahr zwischen 600 und 800 Kilowattstunden Gas verbraucht, bei einem Vier-Personen-Haushalt sind es 2400 bis 3200 Kilowattstunden, dann kann man sich schnell ausrechnen, was da auf uns alle zukommt“, so Klaus Wicher, Sozialverband Deutschland. Für Familien kommen da schnell mal mehr als 500 € jährlich zusammen. Und das rechnet sich auf den bereits erhöhten Gaspreis von 6,56 Cent auf jetzt 14 Cent, Es geht an die Existenz der Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Durch die Inflation, die bereits im zweistelligen Bereich von bis zu 20% liegt, und den Mietsteigerungen der letzten Jahre geraten viele in Existenznot.
Gaskonzerne profitieren extrem
Fakt: Die Gaskonzerne profitieren von dieser „Sondersteuer“/“Sonderabgabe“ extrem – während sie all die Jahre traumhafte Profite einstrichen, sollen ihre angeblichen Verluste durch die Allgemeinheit, die vielen Familien, getragen werden. Wir können – anders als FDP-Lindner – massenhaft Übergewinne erkennen bei allen größeren Konzernen.
Gewaltige Umverteilung von unten nach oben
Fakt: Was Kanzler Olaf Scholz und sein Finanzminister für Frauen und Familien beschlossen haben ist eine gewaltige Umverteilung von unten nach oben:
Die meisten Entlastungszahlungen der Bundesregierung sind Einmalzahlungen. Was nützt den Familien 100.-€ Zuschuss zum Kindergeld pro Kind oder 300 € Heizkostenpauschale, wenn die Kosten für Gas und Strom aber jeden Monat bezahlt werden müssen.
Die Gas- und Energiekonzerne scheffeln dagegen Traumprofite: RWE verdoppelte seine Gewinne von Januar – Juli 2022 auf 2,1 Milliarden Euro; Eon erzielte in diesem Zeitraum 4,1 Milliarden Euro Gewinn.
So eine Regierung können wir uns nicht mehr leisten!
Fakt: Statt Ausbau erneuerbarer Energien finanziert die Bundesregierung mit der Gasumlage die LNG-Terminals, die in Häfen Norddeutschlands gebaut werden. Die Bergarbeiterfrauen in Courage prangern seit Jahren das extrem schädliche Fracking-Gas und seine Herstellungsmethoden an.
Es ist eine dreiste Lüge, dass ohne die Gasumlage die Familien im Herbst frieren müssten. Das Gegenteil ist der Fall, aufgrund der Preistreiberei werden viele Menschen in Not gebracht.
WIR FORDERN:
⇒ Sofortige Umstellung auf erneuerbare Energien. Die können wir uns leisten – weil Sonne, Wind und Biogas günstig zu haben sind! Öl, Kohle und Gas jedoch teuer und umweltschädlich sind.
⇒ Sofortige Rücknahme der Gasumlage! Wir wollen die Kriegs- und Krisenlasten nicht zahlen.
⇒ Sofortzuschläge – 20% für Sozialleistungen, Arbeitslosengeld II, Renten
UND WIR RUFEN AUF:
Courage ist seit 18 Jahren Teil der Montagsdemobewegung. Sie hat sich als soziales Gewissen bewährt. Beteiligt euch an deren Protesten.
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