Solidarität mit dem Kampf der Iranerinnen und Iranern
Dem Kampf der Iranerinnen und Iraner für Freiheit und Demokratie, für Brot und Frieden, gegen reaktionärste Unterdrückung und Frauenverachtung gehört unsere ganze Solidarität.
„Jin – Jian – Azadi“ Frauen - Leben - Freiheit
Die Ermordung der Kurdin Mahsa Amini am 18. September brachte ein Fass zum Überlaufen. Das verhasste Mullah-Regime ist verantwortlich für ein System der brutalen Unterdrückung – und das seit Jahrzehnten. Die wirtschaftliche Lage der Menschen ist katastrophal in einem rohstoffreichen Land: Inflation von bis zu 100 %, wegen gigantischer Rüstungsausgaben stiegen Anfang des Jahres Brot- und andere Grundnahrungsmittelpreise. Das Mullah-Regime unterdrückt grausam jeden Protest, Zehntausende sitzen in Gefängnissen.
Die Unterdrückung von Frauenrechten, mittelalterliche Kleidervorschriften prallen auf eine kämpferische Frauenbewegung auch von gut ausgebildeten Frauen und Mädchen, die sich dem nicht mehr länger unterordnen wollen. Der Ruf der kurdischen Frauen „Jin – Jian – Azadi“ wird weltweiter Ruf der Solidarität. Wir stehen an der Seite der iranischen Frauen, die sich mit Todesverachtung in die 1. Reihe des Kampfes stellen.
Eine sehr breite Volksbewegung ruft: Nieder mit dem Mullah-Regimes
Arbeiterinnen und Arbeiter, Studentinnen und Studenten, Kleinhändler und Krankenschwestern, Lehrerinnen und Lehrer stehen hinter den Protesten. Es gibt tägliche Proteste in vielen Städten des Landes, vielfältige Aktivitäten, Demonstrationen, Streiks. Oder auch abends Balkonproteste mit Rufen gegen das Regime. Bei immer wieder brutalen Zusammenstöße mit den „Revolutionsgarden“ gibt es weitere Todesopfer. Bei all diesen todesmutigen Kämpfen spielen die Frauen eine wichtige Rolle.
Arbeiterinnen und Arbeiter sind das Rückgrat
Iran ist ein Industrieland. Arbeiter in der Ölindustrie waren es, die 1979 maßgeblich zum Sturz des Schah beigetragen haben – jetzt stehen sie wieder an der Spitze. Gestreikt wird in Stahlbetrieben, der Zuckerrohrindustrie und weiteren Sektoren. Im kurdischen Teil entwickelten sich regelrecht Generalstreiks. Die Berichterstattung der bürgerlichen Medien lässt die entschlossenen Arbeiterkämpfe heraus, tut so, als sei der Kampf der iranischen Bevölkerung eher ein Frauenkampf und würde abebben. Da steckt die Methode dahinter: der Kampf um Brot und Arbeit darf auf keinen Fall weltweit Schule machen.
Tunis 2022: Kein Kampf darf ohne Solidarität bleiben
Das versprachen auf der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 43 Ländern. Auftrag und Verpflichtung der weltweiten Frauenbewegung ist die Solidarität mit dem Kampf der iranischen Frauenbewegung. Die Tunis-Resolution:
Immer häufiger entstehen revolutionäre Situationen, in denen die Massen nicht mehr in der alten Weise leben wollen und die Herrschenden nicht mehr in der alten Weise regieren können. Denn heute könnten alle Menschen Arbeit, Brot, Gesundheit und Bildung haben! Das ist nur möglich ohne Kapitalismus, Imperialismus und Patriarchat. Erst zusammen mit der internationalen Arbeiterklasse entsteht die dem Imperialismus überlegene Kraft.
Verbinden wir die Berichterstattung über die Weltfrauenkonferenz und die Vorbereitung des Internationale Tages gegen Gewalt an Frauen mit der Solidarität mit den kämpfenden Massen im Iran.