Verantwortung für die Weltfrauenkonferenz übernehmen – eine spannende Aufgabe

Bericht aus der Vorbereitungsgruppe in Tübingen/Reutlingen

Voller Empörung haben wir in unserer Vorbereitungsgruppe der Weltfrauenkonferenz in Tübingen über den brutalen Überfall von Russland auf die Ukraine  diskutiert. Wir verurteilen  den völkerrechtswidrigen Krieg durch Russland aufs Schärfste. Über die aggressive Rolle von NATO, USA und EU gab es Meinungsverschiedenheiten. Aber einig waren wir uns, dass es einen sehr starke Zuspitzung mit der Gefahr eines III. Weltkriegs gibt.

Somit hat die Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in dieser Situation die Aufgabe, eine neue Friedensbewegung mit aufzubauen, gegen alle imperialistischen Kriege.

Junge Frauen für die Young World Women Bewegung gewinnen

Auf einen Aufruf vom FV Courage hin haben wir unsere Vorbereitungsgruppe nach dem 25.11.21 gegründet. Wir treffen uns alle 4 Wochen, erstmal Online und ab dem nächsten Mal endlich live. Unsere Ziele: die Weltfrauenkonferenz bekannt zu machen, sie inhaltlich vorzubereiten und insbesondere junge Frauen als Unterstützerinnen für die Young World Women Bewegung zu gewinnen, Geld für unsere Partnerinnen, die Las Kellys, spanische Zimmermädchen, zu sammeln. Dafür planen wir verschiedene Aktionen.

Gegen jeglichen Chauvinismus, Nationalismus propagierten wir die 3. Weltfrauenkonferenz

Der 8. März war der erste Höhepunkt in unserer Arbeit. Das Tübinger Frauennetzwerk „8.März“ organisierte wie in jedem Jahr den Holzmarktspektakel mit Krach gegen die besondere Unterdrückung der Frauen, mit Kultur und mit offenem Mikrophon. Über 20 Frauen diskutierten leidenschaftlich am Mikrophon über den Krieg in der Ukraine, verurteilten den Krieg, und einige auch die aggressive Politik von NATO, USA und EU. Die Inflation macht das Alltagsleben der Familien immer schwieriger, der Kampf um Lohnnachschlag ist angesagt. So wurde der ver.di-Streik der Erzieherinnen beklatscht.

Besonders berührend war der Aufruf der russischen Frauenorganisationen, Blumen sowohl für die ukrainischen Opfer des Krieges als auch für die gefallenen russischen Soldaten an Denkmälern niederzulegen. In diesem Sinne, gegen jeglichen Chauvinismus und Nationalismus, propagierten wir die 3. Weltfrauenkonferenz in Tunis in diesem Jahr und luden zur Mitarbeit ein. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung ein paar Tage später berührte besonders der begeisterte Bericht einer Teilnehmerin der 2. Weltfrauenkonferenz in Kathmandu die Anwesenden.

Partnerschaften - ein wichtiger Teil unserer internationalistischen Arbeit!

Mit Ständen im Stadtteil, Hausbesuchen, ansprechen von Kunstschaffenden bereiten wir ein Familienfest am 25. Juni vor. Wir wollen besonders junge Frauen gewinnen für die Mitarbeit in der Vorbereitung und Durchführung.  Damit die Weltfrauenkonferenz möglichst von Frauen aus vielen Ländern besucht werden kann, hat Courage Partnerschaften zu Frauenorganisationen anderer Länder entwickelt – ein wichtiger Teil unserer internationalistischen Arbeit! Wir aus den reicheren Ländern sammeln Geld für die Reise der Frauen aus den ärmeren Ländern, wobei sie 10% der Reise selbst übernehmen, z.B. durch Verkauf von Kunstgegenständen. Wir in Tübingen/Reutlingen sammeln Spenden für die Las Kellys, die spanischen Zimmermädchen. Sie haben eine Gewerkschaft gegründet, sie kämpfen organisiert für höhere Löhne und wehren sich gegen die dauernde Erhöhung der Arbeitsbelastung. Sie wollen unbedingt eine Frau auf die Weltfrauenkonferenz schicken und sandten uns kurze Filme mit Grüßen für unsere Veranstaltung.

Wir wollen damit die internationale kämpferische Frauenbewegung stärken und die in Deutschland, neue Frauen auch für Courage gewinnen.

Internationalismus, Kontakt zu den unterschiedlichsten Frauen und Frauenorganisationen zieht junge Frauen an. Auf der Weltfrauenkonferenz können sie Gewerkschafterinnen aus Bangladesh begegnen, Frauen aus Bosnien, die mutig das Schweigen über die Vergewaltigungen im Krieg in Bosnien gebrochen und die Kriegsverbrecher vor den Gerichtshof in den Haag gebracht haben. Sie können sich mit Frauen aus Afrika austauschen, die sich, wie hier junge Frauen in Fridays for Future, für die Umwelt einsetzen. Sie können Frauen aus Argentinien kennen lernen, die in einem vom katholischen Glauben beherrschten Land ein kostenloses Abtreibungsrecht bis zur 14. Woche erkämpften. Wir brauchen die jungen Frauen als Teilnehmerinnen, als Übersetzerinnen und für die Zukunft der kämpferischen Frauenbewegung.

Unsere Prinzipien

In der Vorbereitungsgruppe entscheiden wir demokratisch, was wir machen und welche Prinzipien für uns gelten, z.B. dass wir die Kulturschaffenden bitten kostenlos aufzutreten. Wir zahlen gerne Reise und Materialkosten, aber alle anderen Einnahmen sind für die Reisekosten für Frauen aus anderen Ländern. Wir freuen uns über jede Frau, die mitmacht und jeden Mann, der unsere Arbeit unterstützt. Dazu gibt es Mitmachlisten, die wir bei jeder Aktion einsetzen wollen. Hier der Link dazu. Nur Faschistinnen und Fundamentalistinnen haben bei uns nichts zu suchen.

Von Kleingruppen werden die einzelnen Aufgaben vorbereitet, beim Treffen aller besprochen und Entscheidungen getroffen. Den Umgang mit Finanzen wollen wir das nächste Mal festlegen, z.B. wenn wir Standgebühren oder Raummiete zahlen müssen.

Wir planen auch ein Benefizkonzert, müssen hier aber noch Raum und Künstler gewinnen. Pippo Pollina, italienischer Cantautore und Musiker, hat schon zugesagt beim Benefizkonzert aufzutreten.