Am 18. August 2021 bombardierten türkische Luftstreitkräfte das Krankenhaus von Sikeniyê im Şengal /Nordirak – 8 Menschen starben, 4 wurden verletzt, das Krankenhaus dem Erdboden gleich gemacht! Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, verübt vom türkischen Staat – und die Weltöffentlichkeit erfährt wenig, internationale Gremien schweigen zu dem Kriegsverbrechen der Türkei!
Im Şengal? Der Heimat der Mädchen und Frauen, die von dem faschistischen IS (Islamischer Staat) 2014 gefangen, vergewaltigt und verkauft wurden? Die über die Berge flohen, die immer noch seit 7 Jahren in den Flüchtlingscamps in Syrien und im Irak leben und darauf warten endlich in ihre Heimat zurückzukehren?
Die Frauen wollen zurück in ihre Heimat in den Şengal!
Arbat Camp 2015 Irak
2015 haben zwei Kolleginnen und ich im Nordirak das Arbat – Flüchtlingscamp besucht. Wir arbeiteten traumatherapeutisch mit betroffenen Mädchen und Frauen. Sie haben sich nicht durch den IS brechen lassen. Sie wehrten sich gegen die schwer bewaffneten Verbrecher, schlugen um sich, wuschen sich nicht, um möglichst unattraktiv zu sein. Mütter versuchten ihre Töchter zu verstecken. Einigen gelang die Flucht unter abenteuerlichen Bedingungen, andere wurden freigekauft.
Die Frauen im Arbat-Camp wollten nicht nach Europa, nicht weiter Flüchtling sein. Sie haben an ihrem Ziel festgehalten: sie wollen zurück in ihre Heimat in den Şengal.
Doch ihre Heimat ist nicht sicher.
Nachdem der IS besiegt und vertrieben worden war, hauptsächlich durch die Einheiten der YPG und YPJ, kehrten Teile der êzidischen Bevölkerung zurück, bauten ihre Häuser und auch das Krankenhaus wieder auf. Aber die imperialistische Türkei bedroht und überfällt immer wieder Teile von Rojava, annektierte Afrin, bombardiert und ermordet kurdische und êzidische Kämpferinnen und Kämpfer.
Sie haben dabei keine Hemmung die Zivilbevölkerung zu ermorden – unbehelligt von der NATO. Mit deutschen Waffen ist die Türkei gut gerüstet für ihre völkerrechtswidrigen Überfälle und Angriffe.
Trotz der Überfälle, Angriffe und Morde kämpft die Bevölkerung im Şengal weiterhin für Freiheit und Demokratie. Sie brauchen ihr Krankenhaus für Geburten, Behandlungen der Zivilbevölkerung und der YBŞ-Kämpfer, die die Bevölkerung gegen Angriffe verteidigen. Sie wollen gemeinsam dieses Krankenhaus wieder aufbauen und brauchen dafür finanzielle Unterstützung.
Daher bitte ich um Spenden für den Wiederaufbau des Krankenhauses!
Die Spendensammlung ist ein gemeinsames Projekt des Frauenverbands Courage und Solidarität International. Solidarität International übernimmt die Verantwortung für die finanzielle Transaktion. Jeder Cent wird ohne Abzug bei den Êziden im Şengal ankommen!
Ulrike Held