Kämpferische Arbeiterinnen und Gewerkschafterin sind eine zukunftsweisende Kraft und Rückgrat der kämpferischen Frauenbewegung. Im Kampf um eine lebenswerte Zukunft ohne Ausbeutung und Unterdrückung ist die feste Verbindung von Arbeiter- und Frauenbewegung mehr denn je gefordert.
Erfurter Courage-Frauen machen in einem Leserbrief auf zwei kämpferische Gewerkschaften aufmerksam und werben für die Solidarität mit ihnen.
Da ist einmal die IG-Metallerin Bianka Beyer, Mutter einer Tochter, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen nicht nur für die Tarifforderungen der Gewerkschaft, sondern vor allem den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpft
Und da ist die Gewerkschafterin und Betriebsrätin Louisa von Freytag Löringhoff, die als sie zum Betriebsrat kandidierte vom chinesischen Batteriehersteller CATL, einem internationalen Konzern, gekündigt wurde – gegen jedes geltende Recht.
Leserbrief zur Reportage:
„Mutter bangt um ihren Job“
(12.11., Thüringer Allgemeine, S.8)
Diese Reportage über eine Arbeiterin von Schuler hat uns sehr bewegt. Vor einiger Zeit kam ja schon die Nachricht, dass das Erfurter Traditionswerk , früher die „Umformtechnik“, heute „Schuler“ fast jeden dritten Arbeitsplatz abbaut. Das ist empörend: Diese Arbeitsplätze fehlen dann unserer Jugend! Gut, dass Bianka Beyer mit ihren Kolleginnen und Kollegen dem Aufruf der Gewerkschaft zum Warnstreik gefolgt ist und neben der Lohnforderung auch für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Wir möchten ihr auf diesem Weg unsere Solidarität aus- sprechen – eine tief empfundene Solidarität auch mit ihr als Frau und Mutter.
Bei einem „Frauenpolitischen Ratschlag“ Anfang November in Kassel erzählten Frauen von VW-Arbeitern, wie sie mit ihren Männern um den Arbeitsplatz bangen und entschlossen wären, um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen. Die Solidarität in der Familie und darüber hinaus wäre dabei unheimlich wichtig und dass auch die Kinder einbezogen würden, die – wie Bianka Beyer feststellt – natürlich mitbekommen, was los sei.
Was für eine schreckliche Angst muss die Betriebsleitung vor einer aktiven Gewerkschafterin haben, dass sie so frontal über Recht und Gesetz hinweggeht!
Wir freuen uns auch über die starke gewerkschaftliche Solidarität gegenüber der Betriebsratskandidatin Louisa von Freytag-Löringhoff, die von einem internationalen Konzern, von CATL bei Erfurt, schnell noch vor den anstehenden Betriebsratswahlen gekündigt wurde, wie die TA am 5. 11. auf Seite 1 berichtete. Was für eine schreckliche Angst muss die Betriebsleitung vor einer aktiven Gewerkschafterin haben, dass sie so frontal über Recht und Gesetz hinweggeht! Wir wünschen der jungen Frau aufs Herzlichste viel Stärke, Solidarität und einen durchschlagenden Erfolg vor Gericht!
Marianne Kroeger und Annette Decker
Erfurt Frauenverband Courage e.V.