Am Freitag, dem 22.07.22, griff eine türkische Killerdrohne im Kanton Qamişlo/Nordostsyrien gezielt ein Fahrzeug der Frauenverteidigungseinheiten YPJ an. Alle drei Insassinnen Jiyan Tolhildan, Roj Xabûr und Barîn Botan wurden getötet. Sie gehörten einem Kommando der YPJ an, das immer noch gegen den faschistischen, extrem frauenfeindlichen IS („Islamischer Staat“) kämpft. Sie waren auf dem Rückweg vom Forum zur Frauenrevolution. Jiyan Tolhildan war eine Sprecherin des Forums anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des demokratischen Volksaufstands und des Aufbruchs der Frauen in Rojava.
Die Frauenorganisation Kongra Star bittet darum, dieses Verbrechen und den Krieg der Türkei gegen die Bevölkerung in Rojava und ihre Errungenschaften international bekannt zu machen und die Solidarität und den Protest dagegen zu organisieren.
Der Bundesvorstand des Frauenverbands Courage e. V. erklärt die volle Solidarität des Verbands.
Wir verurteilen diesen gezielten, feigen Mord durch den NATO-Staat Türkei aufs Schärfste und werden ihn in bekanntmachen. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gehören den Angehörigen der Opfer und der kurdischen Frauenbewegung.
10 Jahre nach dem demokratischen Volksaufstand und der Entwicklung einer demokratischen Selbstverwaltung mit weitgehenden Frauenrechten sind Rojava und seine Errungenschaften bedrohter denn je. Die Einmarschankündigung Erdogans und fast tägliche Angriffe mit Bomben oder Drohnen durch das türkische Militär oder seine dschihadistischen Söldnertruppe terrorisieren die Bevölkerung, fordern fast Tote und Verletzte.
Dazu hören wir kein Wort, keine Verurteilung durch die „feministische“ deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und die Bundesregierung. So werden die Verbrechen des NATO-Staats Türkei in der Region gedeckt. Auch unter der Ampel-Regierung wird der kurdische Befreiungskampf unvermindert kriminalisiert. Das geschieht nicht in unserem Namen. Wir beteiligen uns nach Kräften an Protestaktionen in Deutschland.
Wir fordern:
- Hände weg von Rojava! Sofortige Einstellung der Angriffe und Abzug aller türkischen Truppen und Söldner aus ganz Rojava!
- Keine Waffenlieferungen an den NATO-Staat Türkei! Verurteilung seiner Kriegsverbrechen!
- Sofortige diplomatische Anerkennung der Selbstverwaltungsregion Rojava/Nord-/Ostsyrien!
- Schluss mit der Kriminalisierung des Befreiungskampfs des kurdischen und der anderen Völker der Region.
Foto: anfdeutsch.com