Unsere Courage-Gruppe Berlin-Mitte hat zwei intensive frauenbewegte Tage gewuppt –  trotz Corona-bedingter Ausfälle.

Am Samstag vor dem Internationalen Frauentag, 5.3.22, unsere traditionelle Aktion in Moabit – passend zur aktuellen Situation an der „Friedensstatue“. Eine kleine, aber lebendige Aktion. Vor allem haben wir ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine gesetzt. Dabei war auch Solidarität International, dessen Vertreter Spenden sammelte für den ukrainischen Hilfsfond – spontan unterstützt von den Mädchen des arabischen Jugendzentrums aus dem Kiez.

Am 8. März selbst ist in Berlin ja Feiertag und es gab eine Reihe Kundgebungen und Demos mit tausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Eines der vielen frauenpolitischen Highlights war eine Kundgebung im Wedding auf dem Nettelbeckplatz – inzwischen umgetauft in „Platz des Widerstands“!

Und diesen Charakter hatte die Veranstaltung tatsächlich: über 1000 Leute, viele junge Frauen, nicht wenige Männer und eine Menge an Frauenorganisationen und Beiträgen. Von Omas gegen rechts über Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung, Migrantinnen-Vereine, DIDF-Jugend, polnische Aktivistinnen, junge Feministinnen, GEW, Pflegebeschäftigte, Frauenverband Courage und viele mehr. Fortschrittlich, links, kämpferisch. Und kulturvoll: Mädchen vom Sportzentrum centre talma rappten „respect girls“. Auch eine Methode: Die Texte von bestimmten Rap-Songs übersetzten sie auf Deutsch, ausdrücklich vorgewarnt, so dass das ganze Ausmaß von unterirdisch frauenverachtenden Texten deutlich wurde. „Omas gegen rechts“ trommelten mit einer unglaublichen Power, polnische Aktivistinnen zeigten eine Performance.

Klar, der Krieg in der Ukraine war wichtiges Thema, aber dominierte nicht. Die Vertreterinnen des Frauenverbands Courage gemeinsam mit einer Freundin der Feministischen Partei, die auch Courage-Frau ist, erhielten viel Beifall für klare Worte, z.B. für

„Die große Hilfsbereitschaft für die Flüchtenden ist wunderbar. Solidarität und Hilfe für alle vor Krieg und Verfolgung Geflüchteten!
Sie sollte für alle Geflüchteten, gleich welcher Hautfarbe oder Kulturkreis gelten – das sei hier ausdrücklich an die reaktionäre polnische Regierung und die heuchlerische EU gerichtet – die Geflüchtete aus Syrien oder Afghanistan eiskalt an ihren Grenzen abweisen bis hin zu den Morden im Mittelmeer.
Auf der beeindruckenden Friedensdemo am 28.2. hielt eine Frau ein Schild hoch: „Putin, das ist nicht mein Krieg“. Völlig richtig. Russland ist Gott sei Dank nicht Putin. Trotz der umfassenden Meinungsmanipulation dort und brutaler Unterdrückung von Protesten gibt es mutige Menschen in Russland, die aufstehen gegen den Krieg.
Der Überfall auf die Ukraine hat die gleichen imperialistischen Gründe wie die systematischen Provokationen von USA und Nato mit ihrer Osterweiterung bis an die Grenzen Russlands. Die NATO ist nicht Friedenspartei sondern betreibt weltweit imperialistische Machtpolitik.
Die deutsche Bundesregierung ist zum regelrechten Scharfmacher geworden. Während sie für Hartz-IV-Betroffene gerade mal 3 Euro mehr im Monat übrig hatten, greifen sie jetzt in die Vollen: 100 Milliarden Euro für Aufrüstung, damit Deutschland „jeden Quadratmeter des Bündnisgebietes“ (Kanzler Scholz) „verteidigen“ könnte. Was hat Deutschland auf „jedem Quadratmeter“ Osteuropas zu suchen?
Und wir dürfen 3 mal raten, wer die gigantische Aufrüstung später zu bezahlen hat: Die Bevölkerung, der Klimaschutz, das Pflegepersonal usw.
Wir von Courage und der Feministischen Partei lehnen Waffenlieferungen und Aufrüstung ab! Sie bringen keinen Frieden, sondern verschärfen den Krieg und ziehen Deutschland offen in den Krieg hinein.
Die Frauen und Familien, ob in der Ukraine, in Kurdistan oder Palästina und überall auf dieser gar nicht friedlichen Welt leiden besonders unter den Kriegen um Macht und Profit. Aber Frauen standen und stehen im Kampf dagegen auch immer wieder mit an der Spitze einer machtvollen Friedensbewegung.
Mit weltweiten Demos und dem mutigen Widerstand des Volkes wurde der Vietnamkrieg beendet. Gegen den Irakkrieg gingen weltweit Millionen auf die Straße. Der 1. Weltkrieg wurde auf russischer Seite durch die sozialistische Oktoberrevolution 1917 beendet, in Deutschland 1918 durch die Novemberrevolution- durch massenhaften Antikriegs- Widerstand der roten Matrosen oder der Rüstungsarbeiterinnen in Berlin, gerade hier, auf solchen Plätzen im Wedding oder Moabit. Nach dem 1. und 2. Weltkrieg gab es große Frauenfriedensbewegungen.
Dieser Geist des Aufbruchs und des Widerstands wird auch die Weltfrauenkonferenz prägen (…)
Sie wird ein Zeichen setzen gegen Sexismus, Gewalt und besondere Unterdrückung von Frauen. Dort wird nicht nur diskutiert und gefeiert, sondern sich organisiert für eine kämpferische Frauenbewegung im eigenen Land und international.
Machen wir diese Weltfrauenkonferenz auch zu einem Signal gegen jede Kriegstreiberei der Herrschenden und für eine Welt, wo die Menschen in Frieden leben können!“

Unsere 120 Flyer mit der aktuellen Erklärung von Courage gegen den Krieg in der Ukraine waren schnell verteilt, uns fehlte aber Material über die Weltfrauenkonferenz. Trotzdem interessierten sich 9 Frauen dafür und trugen sich in eine Mitmachliste ein. Der Grundgedanke einer Konferenz der Basisfrauen von Religion bis Revolution kam gut an.
Unser nächstes Courage-Treffen wird also „umfunktioniert“ zu einer Infoveranstaltung mit Bildern zur Weltfrauenkonferenz in Tunesien!

Fotos: Courage Berlin

Manifestation für Frauenrechte und Weltfrieden

Der Frauenverband Courage Esslingen-Nürtingen machte zum Internationalen Frauentag am und um den 08. März auf die Lage der Frauen aufmerksam.

Am 08. März trugen die Frauen der Gruppe Ihre Anliegen auf die Straße. In der Bahnhofstraße in Esslingen gab es im Rahmen einer Aktionseinheit Reden am offenen Mikrofon, sowie Lieder und Gedichte zu verschiedenen Themen, die Frauen besonders betreffen.

Die Frauen von „Courage“ verurteilten die Auswirkungen des Ukrainekriegs und brandmarkten Gewalt an Frauen und Kindern als besonders perfides Kriegsinstrument. Weitere Themen waren die auch bei uns allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen und Femizid, vor allem aber auch der internationale Zusammenhalt der Frauen. Der „Frauenverband Courage“ stellte die Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen vor, die in diesem Herbst in Tunis stattfinden wird und sammelte Spenden.

„Wer pflegt, muss sich pflegen“

Am 12. März lud der „Frauenverband Courage“ im Rahmen der Esslinger Frauenwochen zu einer Veranstaltung ein mit dem Titel: „Wer pflegt, muss sich pflegen“.

Familien sind der größte Pflegedienst, und die Hauptlast dabei tragen nach wie vor die Frauen. Da häusliche Pflege in der Rentenberechnung keinen Eingang findet, kann den Pflegenden Altersarmut drohen. Die Referentin Ursula Karle berichtete aus ihrem großen Erfahrungsschatz als Pflegeexpertin, informierte über das Familien- und Pflegezeitgesetz und über weitere gesetzliche Grundlagen. Wer bezahlt für die Pflege der Angehörigen? Auch darauf gab Frau Karle interessante Antworten: beispielsweise werden Kinder für Ihre Eltern seit 2020 erst ab einem Jahreseinkommen von 100 000€ herangezogen, und Geschwister sind untereinander nicht unterhaltspflichtig. Von den Gästen an dem Abend wurde berichtet und bestätigt, dass häusliche Pflege oft zur Erschöpfung führt und wenig bekannt ist, welche Möglichkeiten der Erleichterung es für pflegende Angehörige gibt. Frau Karle konnte auch hierzu gute Anregungen geben. Ihr Credo und der des ganzen Abends war die dringende Aufforderung an Pflegende, sich frühzeitig Hilfe zu holen – ganz im Sinne des Titels: „Wer pflegt, muss sich pflegen“.

Bereits am Nachmittag buntes Treiben auf dem Königsplatz in München: Die Streikerfassung für den Warnstreik des Erziehungs- und Sozialdienstes. Gefordert wird eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen, nicht wenige Schilder weisen darauf hin, dass 100 Mrd. sofort bereit gestellt werden für Waffen, aber die Beschäftigten in den Kitas der Kommunen verzichten sollen?

Um 17.00 wird die Bühne frei für das Aktionsbündnis 8.März. Eine Band heizt bei den kalten Temperaturen ein. Die Bündnisrede wird besonders an den Stellen lautstark vom Publikum mit Beifall bedacht, wo es um sofortigen Frieden und gegen Waffenlieferungen geht. Oder um die Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung – oder bei der Unterstützung der Forderungen des Warnstreiks. Courage-Schilder und Fahnen sind sichtbar.

Die anschließende Demo ist bunt und laut, ein Wohngebiet und die Demonstrant*innen werden mit weiteren Beiträgen unterschiedlichster Gruppen und Parteien, Parolen und Musik auf den Internationalen Frauentag aufmerksam gemacht. Nicht wenige applaudieren am Rand, vor allem wenn es um Frieden geht.

Das Münchner Aktionsbündnis 8.März ist ein breites Bündnis unterschiedlicher Frauengruppen oder Organisationen. Im Aktionskonsens festgelegt ist, dass alle teilnehmen können mit Fahnen und ihren Forderungen. Verteidigt werden musste gegenüber manchen Frauen aus dem Bündnis die Beteiligung der Partei die Grünen an der Demo mit dem Argument, man müsse einen Unterschied machen zwischen Basis und Führung. Und dass wir uns auseinandersetzen müssen.

Der Frauenverband Courage nutzte die Demonstration und Kundgebung auch für die Werbung für die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen. Auch die Erklärung gegen den Krieg wurde am Infostand verbreitet – Verteilen war ja nicht erlaubt. Immer noch Corona-Auflage.

Fotos: Frauenverband Courage München

Über 1.000 Teilnehmerinnen und teilnehmer waren bei der .
8.März-Demo in Nürnberg.

Der Krieg in der Ukraine stand im Zentrum der Reden und Plakate.

Kolleginnen von MAN hatten bei einer Online-Veranstaltung einen Friedensaufruf verfasst.

Die ganze Palette der Frauenfragen wurde thematisiert von Ungleichheit bis Zukunftsperspektiven.

Diesmal waren auch einige Verdi-Frauen und einzelne Metallerinnen dabei.
Die Weltfrauenkonferenz stieß auf breites Interesse und fand einige neue Mitstreiterinnen.

Fotos: Frauenverband Courage Nürnberg

Fotos: Courage Stuttgart