Am 18.12.2024 haben sich verschiedenen antirassistische und antifaschistische Initiativen in London getroffen und zu einem weltweiten Aktionstag gegen Rassismus und Faschismus am und um den Samstag, den 22. März 2025, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, aufgerufen.
„Es gibt Momente in der Geschichte, in denen man aufstehen und seine Stimme erheben muss und wir befinden uns in einem solchen Moment. Die Situation ist ernst und dringend, aber wir sind die Mehrheit; wir können gewinnen. ¡No Pasarán!“, heißt es im Aufruf.
Am 22. März finden weltweit Demonstrationen statt.
In Frankreich rufen 460 Organisationen – Gewerkschaften, Zusammenschlüsse von Geflüchteten und „Papierlosen“, antirassistische und antifaschistische Initiativen, Frauenorganisation, Parteien – zu landesweiten Demonstrationen/Kundgebungen auf. (1)
Bei der Demonstration in Paris wird auch Nathalie Onour, eine der Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, eine Rede halten. Sie hat sie zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Als Koordinatorin der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen möchte ich den Marsch der Solidarität zum Welttag gegen Rassismus und Faschismus unterstützen.
Dieser Tag ist ein kollektiver Aufschrei gegen Ungerechtigkeit und insbesondere zur Verteidigung der Rechte von Migrantinnen und Migranten ohne Papiere, mit einem wesentlichen Fokus auf Frauen ohne Papiere, die ich hervorheben möchte, da sie in unseren Kämpfen und Diskursen allzu oft unsichtbar sind.
Diese Frauen verkörpern eine unglaubliche Kraft. Sie sind hier unter uns, diese mutigen Frauen, die immense Lasten tragen.
Als Mütter, Arbeiterinnen und Überlebende ziehen sie ihre Kinder in Ungewissheit auf, arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen – oft im Schatten, in unseren Büros, in unseren Küchen, auf unseren Feldern – ohne Schutz, ohne Rechte und allzu oft ohne Stimme.
Sie erleiden eine doppelte oder sogar dreifache Strafe: Exil, Ausbeutung und Gewalt, die sie stillschweigend erleiden, weil sie keine Papiere haben, um ihre Peiniger anzuzeigen.
Doch diese Frauen sind nicht nur Opfer. Sie sind die tragenden Säulen. Sie bauen unsere Gemeinschaften auf, halten Widrigkeiten stand und verkörpern eine Resilienz, die wir ehren müssen.
Heute marschieren wir für sie und mit ihnen, um ihnen einen zentralen Platz in unseren Forderungen zu geben.
Wir fordern ihre Legalisierung, ihre Sicherheit und ihr Recht auf ein würdiges, angstfreies Leben.
Und gemeinsam mit ihnen marschieren wir für alle Migranten ohne Papiere – unsere Nachbarn, Kollegen und Freunde.
Wir sind hier, um Nein zur Ungerechtigkeit, Nein zur Unsichtbarkeit und Ja zu einer humanen Migrationspolitik zu sagen, die Frauen und Männer ohne Papiere in den Mittelpunkt unserer Prioritäten stellt.
Wir können diese Unsichtbarkeit nicht länger tolerieren!
Danke, dass Sie hier sind und ihren Stimmen durch Ihre Schritte Gehör verschaffen.
Gemeinsam können wir die Mauern einreißen, die sie einsperren.
Lassen Sie uns also marschieren, schreien und kämpfen – für sie, für alle, bis der Gerechtigkeit Genüge getan ist!
Darüber hinaus werden wir für alle Migranten und für die Ausrottung von Rassismus und Faschismus, die unsere Gesellschaften durchziehen, marschieren.
Danke!
Europäische Koordinatorinnen der Weltkonferenz der Basisfrauen.
(1) https://paris-luttes.info/samedi-22-mars-journee-mondiale-19256?lang=fr
Eigene Übersetzung