Bis vor kurzem bot das Nahmertal in Hagen-Hohenlimburg noch vielen Menschen Wohnung, Erholung und teilweise auch Arbeit – bis zur Hochwasserkatastrophe Mitte Juli. Noch heute bedeckt der Schlamm die Straßen. Bei schönem Wetter und Wind dringt er getrocknet in alle Ritzen. Die massiven Zerstörungen sind immer noch unübersehbar. Und das obwohl Anwohner und hunderte Helfer in unzähligen Stunden angepackt haben, sie zu beseitigen. Die Stadt müsste sich anders um uns kümmern, sagen viele.
So entstand die Idee für eine Gelegenheit, mal raus zu kommen aus diesem Berg an Arbeit, aus den bedrückenden Gedanken und den Problemen, die viele plagen. Wir Frauen von Courage Hagen luden zu einem „Auszeit-Café“ am 19. September ein.
Bei den Vorbereitungen spürten auch wir den gewachsenen Zusammenhalt angesichts der Flutkatastrophe.
Bei den Vorbereitungen spürten auch wir den gewachsenen Zusammenhalt angesichts der Flutkatastrophe. Unser Infostand stieß auf Interesse. Schließlich sind durch die Flutkatastrophe viele Fragen aufgeworfen.
Das örtliche Kulturzentrum stellte uns einen schönen Raum zur Verfügung. Eine Sängerin und ihr Partner erklärten sich sofort bereit, für unser Café zu spielen. Der Hochwasserhilfe-Laden, der Sachspenden sammelt, stellte Spielzeug für Kinder zur Verfügung. Gerne wurde Kuchen gespendet.
Es wurde dann ein richtig schöner Nachmittag.
Alle genossen es, an liebevoll gedeckten Tischen zu sitzen, lecker Kuchen zu essen und einfach nur zu plaudern. Endlich war das nach den Einschränkungen durch Corona wieder möglich! Die „Oldies“ der Musiker verbreiteten bei Allen gute Laune. Und gerne begleiteten sie wiederum Lieder unserer Frauenbewegung. Auch unser kleiner Infotisch fand Beachtung.
Einige Frauen möchten in Kontakt bleiben, gerade jetzt, wo mit den Anträgen auf Hilfsgelder jeder stärker persönlich klar zu kommen versucht und die Vereinzelung zunimmt. Da hätte unser Café auch mehr als 15 Besucherinnen und Besucher verdient gehabt.
Frauenverband Courage, Gruppe Hagen