Gelsenkirchen: Spendensammlung auf der Straße stößt auf Interesse

Mit sechs Frauen und schön gestalteten Stand des Frauenverbands Courage sammelten wir am Samstag, den 30.7. in der Fußgängerzone von Gelsenkirchen in knapp zwei Stunden 140,- Euro Spenden für die Weltfrauenkonferenz und das obwohl Gelsenkirchen zu einer der ärmsten Städte Deutschlands zählt und es das letzte Wochenende im Monat war.

Neben unserem Werbematerial und Courage-Zeitungen, hatten wir Selbstgemachtes dabei, wie Marmelade, Lavendel-Stäbe, Erdbeer-Likör und Tücher. Das meiste Geld ging aber direkt in die Sammeldose.

Um gleich aufzufallen hatten wir große Sommerhüte aufgezogen und mit Bändern geschmückt.

Wichtig war, wirklich alle anzusprechen, nicht nur Frauen und Mädchen, sondern auch die Jungs und Männer.

Wichtig war, wirklich alle anzusprechen, nicht nur Frauen und Mädchen, sondern auch die Jungs und Männer. Viele waren Migranten. Was überzeugte, war oft, dass sich bei der Weltfrauenkonferenz keine Regierungsparteien oder NGO’s treffen, sondern die Basisfrauen, die wirklich die Frauenbewegung und ihre Belange repräsentieren. Dass wir die Teilnahme einer griechischen Frau finanzieren wollen, es wichtig ist, dass viele Länder dort vertreten sind und es nicht am Geld scheitern darf. Dass sich die Frauen weltweit gegen die akute Gefahr eines dritten Weltkriegs zusammenschließen müssen, es oft dieselben Fragen und Probleme sind, wie die steigende Inflation, oder Gewalt gegen Frauen.

Die Unentschlossenen, oder die selbst sehr wenig Geld hatten ermunterten wir mit unserem Sprüchle „Jeder Cent zählt“. Ein kleiner Junge nahm’s wörtlich, nachdem seine Mutter nicht Spenden wollte, zog er einen Cent aus der Tasche und warf ihn stolz in die Dose. Eine ältere Frau öffnete ihre Hand mit etwas Kleingeld, sie sagte, dass es das einzige Geld sei, das sie in dem Monat noch habe und sie ihren Einkauf heute nur mit Kleingeld macht. Nachdem wir über die dramatische Situation vieler Rentner gesprochen hatten, pickte sie aus ihren 30 Cent, 10 Cent heraus, die in unsere Dose wanderten, es sei ja für einen guten Zweck und für die Frauen. Ein Mann warf zwei Euro in die Dose – ohne Frauen geht ja auch nichts.

Es gab allerdings auch blöde Reaktionen und teils Macho-Sprüche, Vorbehalte „ob das Geld denn überhaupt ankomme“ – die wir selbstbewusst konterten.

Alles in allem hat es sich gelohnt, war kein so großer Aufwand und wir erhielten von drei jungen Frauen Adressen, die in Kontakt mit Courage kommen wollen.

 


Bericht: Carmen Dachner, FV Courage Gelsenkirchen

Fotos: FV Courage Gelsenkirchen