Friedensnobelpreis für den mutigen Widerstand im Iran

Der Frauenverband Courage gratuliert Narges Mohammadi aus dem Iran zum Friedensnobelpreis 2023 und fordert ihre sofortige Freilassung!

Das Nobelpreiskomitee zeichnet mit Frau Mohammadi eine mutige Frau aus, die trotz brutaler Repression und wiederholtem Gefängnisaufenthalt wegen angeblich „staatsfeindlicher Propaganda“ am Widerstand gegen das faschistische iranische Regime festhält. Am 10.12.23 nahmen ihre 17-jährigen Kinder, die mit ihrem Vater im Ausland leben, stellvertretend für sie den Nobelpreis entgegen, weil ihre Mutter immer noch inhaftiert ist. Sie trugen eine Erklärung ihrer Mutter vor.

Aus dem Gefängnis heraus schloss sich Narges Mohammadiden den Protesten der Bevölkerung nach der Ermordung von Jina Mahsa Amini an. Bereits früher hat sie Berichte über Folterungen an Frauen aus dem Gefängnis geschmuggelt. Im Juni informierte sie die Öffentlichkeit über den Gesundheitszustand einer deutschen Inhaftierten, die seit 2020 ebenfalls im berüchtigten Evin-Gefängnis sitzt. Gewaltsam gingen Gefangenenwärter gegen sie vor, nachdem sie gegen die Inhaftierung einer jungen selbstmordgefährdeten Frau protestierte. Am Jahrestag der Ermordung von Jina Mahsa Amini organisierte sie mit anderen politischen Gefangenen im Gefängnishof einen Sitzstreik, bei dem Frauen ihre Kopftücher verbrannten.

Der Friedensnobelpreis für Narges Mohammadi zeichnet auch den anhaltenden Widerstand der iranischen Bevölkerung und der mutigen Frauen im Iran aus.

Der Friedensnobelpreis für Narges Mohammadi zeichnet auch den anhaltenden Widerstand der iranischen Bevölkerung und der mutigen Frauen im Iran aus. Seit 44 Jahren stehen sie mutig gegen das faschistische und frauenfeindliche Regime auf.

„Ich gehe davon aus, dass die mehrere Monate andauernden Proteste ab September 2022, die es in über 160 Städten Irans gab, die den Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ skandierten und auch noch nicht aufgehört haben, sehr maßgeblich für die Verleihung des Friedensnobelpreises waren.“ erklärt Zaman Massoudi, eine Iranerin aus Hamburg und stellvertretende Europakoordinatorin der Weltfrauenkonferenz. Sicher hat die aktuelle Preisverleihung auch den Effekt, dass die Augen der Welt auf Narges Mohammadis Leben schauen

Zaman Massoudi weist jedoch auch darauf hin, dass es auch unter Iranerinnen Kräfte gibt, die sich heute für die Wiederkehr der Monarchie unter Führung von Reza Pahlevi, dem Sohn des 1979 vom Volk verjagten Reza Pahlavi einsetzen. Das wird kein Weg für die iranischen Frauen sein, Freiheit und Demokratie zu erreichen.

Bundesvorstand Courage

Die ARD sendete am 10.12.2023, am Tag der Nobelpreisverleihung, eine Dokumentation und Reportage über  Narges Mohammdi und ihren Kampf unter dem Titel:

„Unbreakable – Mein Freiheitskampf im Iran“

Er ist noch bis 10.12.2025 in der Medithek abrufbar.