Freiheit und Gerechtigkeit für das palästinensische Volk! Gegen Antisemitismus und jede Form des Rassismus!

Wir solidarisieren uns mit den Frauen in Palästina und in Israel, die mit ihren Familien leiden. Wir verurteilen die Bombardierung von Gaza durch den israelischen Staat. Für die Bevölkerung im dichtbesiedelten Gaza gibt es weder Fluchtmöglichkeiten noch Schutzbunker. Was haben Hunderte von Toten – darunter viele Frauen und Kinder – und erhebliche Beschädigung der zivile Infrastrukur, von mindestens 28 Gesundheits- und 58 Bildungseinrichtungen (medico.de) mit „Selbstverteidigung“ zu tun?

Aber wir erklären auch unmissverständlich: Nein zu Antisemitismus! Angriffe auf Synagogen und Juden können niemals Ausdruck der Kritik am Staat Israel sein. Wir lassen uns auf keinen Fall in eine antisemitische Ecke drängen. Und wir lassen uns nicht den Mund verbieten! Wir stehen auf gegen jede Form des Rassismus. Dazu zählt auch die Behandlung der palästinensischen Bevölkerung als Menschen 2. Klasse durch den israelischen Staat.
Wir lehnen die Raketen auf israelische Wohngebiete durch die reaktionär-islamistische Hamas oder Hisbollah ab. Wir verurteilen, dass die berechtigten Interessen der Palästinenser von Regionalmächten wie die Türkei und Iran mit Waffenlieferungen und Propaganda ausgenutzt werden, um eigene machtpolitische Interessen durchzusetzen. Wir verurteilen aber ebenso die bedingungslose militärische und politische Unterstützung des Staates Israel durch die deutsche Bundesregierung, die USA und andere Staaten.

Es sind vor allem die Vertreibungs- und Besatzungspolitik der israelischen Regierung und die anhaltende Entrechtung des palästinensischen Volkes, die einen gerechten Frieden in Israel/Palästina und friedvolles Zusammenleben in gegenseitigem Respekt von jüdischer und palästinensischer/arabischer Bevölkerung seit Jahrzehnten verhindern. Eine Politik, die religiös-fundamentalistischen Kräften Auftrieb gibt und die Unterdrückung von Frauen verschärft. Anlass für die aktuelle Verschärfung ist die gewaltsame Vertreibung von Familien aus ihren Häusern in Ostjerusalem – ohne jeden Anspruch auf Entschädigung. Viele Frauen beteiligen sich an Widerstands- und Solidaritätsaktionen dagegen und erfahren Polizeigewalt.

Nur Selbstbestimmung und echte Selbstverwaltung eröffnen den Menschen dort eine Perspektive.

Totgeschwiegen wird, dass es in Israel gemeinsame Friedensdemonstrationen und Ablehnung der Unterdrückung der Palästinenser gibt. Aber sie werden sich eines Tages Bahn brechen. Aus einer „School for Peace“ wird im Mai berichtet:

„Wir erleben ungleiche Behandlung in den Medien; die Bandbreite der gehörten Stimmen ist zu schmal;  jüdisch-arabische Stimmen, die gemeinsam zu Gleichbehandlung aufrufen, werden nicht gesendet. Stattdessen wird die Bühne denen überlassen, die den Opfern die Schuld zuweisen… Die heutige Lage wurzelt in der Beerdigung des palästinensisch-israelischen Friedensprozesses, der fortgesetzten Siedlungspolitik und der durch Zwang ausgeübten Hegemonialpolitik – statt nach einer Friedensvereinbarung mit den Palästinensern zu streben. Darüber hinaus ermutigen die Einsatzpraktiken der Militärpolizei und jüdischer Rechts-Extremisten, u.a. Siedler, dazu, in die gemischten Städte zu kommen und dort die Zunderbüchse anzufachen.“

(Stellungnahme der School for Peace: Die gegenwärtigen Ereignisse in Israels gemischten Städten; Freunde von Neve Shalom – Wahat al Salam e.V.; 16. Mai 2021)

Ein Waffenstillstand zwischen der israelischen Regierung und der Hamas reicht nicht. Frieden wird es nur geben, wenn es Gerechtigkeit und Freiheit für das palästinensische Volk gibt. Es hat das Recht auf ein Heimatland und eine friedliche Lebensperspektive. Auf dem Weg dorthin ist seit einiger Zeit eine Zweistaaten-Lösung im Gespräch.

Wir Frauen im Frauenverband Courage erheben hier unsere Stimme für Freiheit und Gerechtigkeit für das palästinensischen Volk und gegen Antisemitismus und jede Form des Rassismus. Unsere Solidarität gehört den Menschen in Palästina und Israel, die sich für einen gerechten Frieden einsetzen, insbesondere den Frauen.


Fotos: Frauenverband Courage, Gruppe Frankfurt


 

Auch in Deutschland sagen jüdische Organisationen und Menschen Nein zur Politk der israelischen Regierung und „Nicht in unserem Namen“.

Auf der folgenden Webseite findet Reden, Videos und interessante Auseinandersetzung um Ausgrenzungsversuche unter dem Vorwand des Antisemistismus.