Der Bundesvorstand von Courage hat das „Manifest für Frieden“ von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht unterstützt als mutigen Schritt gegen Waffenlieferungen und die drohende Gefahr eines dritten Weltkrieges. Anke Nierstenhöfer hat als eine der Sprecherinnen von Courage unterzeichnet. Die große Zahl der Unterzeichner innerhalb kürzester Zeit zeigt den großen Friedenswunsch in der Bevölkerung. Inzwischen sind es schon mehr als 550 000.
UNSERE ROTE LINIE
Eine rote Linie für uns ist jedoch, dass die von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht initiierte Demonstration zum ersten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine am 25. Februar in Berlin für AfD-Leute und Faschisten geöffnet wird. Mit der Bitte der Initiatorinnen, der Kanzler möge „Schaden vom deutschen Volk wenden“, können sich offenbar auch rechte und faschistische Kräfte wie Tino Chrupalla von der AfD gut identifizieren.
Solche Demonstrationen unterstützt der Frauenverband Courage keinesfalls! Wir werden mit Faschisten, Rassisten und extrem frauenfeindlichen Kräften nie zusammenarbeiten. Wer das Manifest noch unterzeichnen möchte, sollte es nur mit einem kritischen Kommentar tun, sich von der Querfrontpolitik der Initiatorinnen entschieden distanzieren.
Das Manifest selbst kritisiert den brutalen Überfall Russlands auf die ukrainische Bevölkerung. Es kritisiert die Kriegspolitik der Bundesregierung und von Außenministerin Annalena Baerbock, die offengelegt hat, worum es im Ukrainekrieg wirklich geht: “Wir führen einen Krieg gegen Russland“. Es warnt vor einer unkontrollierte Eskalation mit verheerenden Folgen:
Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Es wäre nicht der erste große Krieg, der so begonnen hat. Aber es wäre vielleicht der letzte.
Der Bundesvorstand kritisierte an dem Aufruf bereits die Reduzierung auf Appelle an den Bundeskanzler. Und jetzt kritisieren wir entschieden die verharmlosenden Äußerungen Schwarzers, wenn sie sagt: „Ein paar Dutzend Rechtsextreme … Was wiegt das schon“. Ihr und Wagenknecht „ist jeder willkommen, der ehrlichen Herzens für Frieden und für Verhandlungen demonstrieren möchte“. Die AfD ist weder „Friedenspartei“ noch ehrlichen Herzens – sie ist nicht grundsätzlich gegen Waffenlieferungen, Militarisierung und Kriegseinsätze. Sie ist nur gegen diesen Krieg gegen Russland, bekanntlich gehört Putin zu den Förderern und Geldgebern der AfD.
Courage ist Teil der Neuen Friedensbewegung
Courage ist Teil der Neuen Friedensbewegung, die alle Kräfte sammelt, die sich im Widerstand gegen diesen von beiden Seiten ungerechten Krieg auf keine der kriegführenden Seite stellen. Die gegen Weltkriegsvorbereitung und akute Atomkriegsgefahr eine starke Friedensbewegung aufbaut, die sich auf der Straße, in den Stadtteilen und in den Betrieben organisiert! Die kämpft gegen die Abwälzung der Kriegslasten auf die Bevölkerung, was jetzt schon an allen Ecken und Enden spürbar ist. Die solidarisch ist mit der Bevölkerung Russlands und der Ukraine, aber auch alle anderen Kriegsherde nicht verschweigt.
Wir rufen auf und beteiligen uns aktiv an örtlichen Aktivitäten der Neuen Friedensbewegung am 24. Februar, dem ersten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine.
Die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Tunis stellte fest:
Imperialismus führt zum Krieg und zerstört unsere Lebensgrundlagen.
Aber sie war auch sicher:
Gegen alle erbitterten Widerstände wird die neue Gesellschaft der Befreiung der Frau und der ganzen Menschheit siegen!
Dazu schließen wir uns zusammen mit allen ehrlichen, demokratischen, fortschrittlichen und kämpferischen Kräften. Ganz im Sinne Clara Zetkins, die im März 1915 – wenige Monate nach Beginn des Ersten Weltkriegs – mahnte:
„Wir … müssen in allen Ländern die Frauen rufen und sammeln, damit sie sich dem weiteren Wahnwitz des Völkermordes entgegenstemmen!“
Der Bundesvorstand