Ein besonderer Kampftag für die Befreiung der Frau: Wir wollen vorwärts – nicht zurück!

Gemeinsame Presseerklärung/Aufruf
zum Internationalen Frauentag am 8. März 2021

Es rufen  auf:

Die Frauen und Mädchen der Welt stehen vor großen Herausforderungen:
Die Corona-Pandemie und die Weltwirtschafts- und Finanzkrise haben dramatische Auswirkungen auf unser Leben.

Wir klagen an:

  • Die Lasten dieser Krisen werden vor allem auf die Frauen und Familien abgewälzt. Kurzarbeit und Entlassungen, Home-Office und Schulschließungen, Online-Unterricht – all das bringt zahlreiche Frauen in eine Zerreißprobe. Sie leisten unermüdlichen Einsatz auf der Arbeit und in den Familien.
  • Die Bundesregierung nimmt diese Situation sehenden Auges hin. Ihre Maßnahmen sind ein einziges Chaos. Monatelang wurde nichts getan, um Frauen und Familien zu entlasten, Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen, flächendeckende Corona-Tests durchzuführen oder den Gesundheitsschutz für alle zu gewährleisten. Großbetriebe blieben ohne jede Einschränkung. Drastisch eingeschränkt wurde das Leben der Menschen, der Kleingewerbetreibenden, der Kunst- und Kulturbetrieb mit allen Folgen für die Beschäftigten. Profit über Gesundheitsschutz – organisiert von der Regierung!

Doch all das hat seine Grenzen!

Die Antwort darauf muss sein, dass wir uns enger zusammenschließen und besser organisieren.

Wir verbinden uns am 8. März mit dem Kampf der Frauen und Mädchen weltweit:

  • Sie rebellieren gegen rechte Regierungen, gegen Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Faschismus. Wir erleben das beispielhaft in den USA, Polen, Belarus oder Bangladesch.
  • Sie lassen nicht nach im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und für das Recht auf ihre Selbstbestimmung. In Argentinien setzten sie nach langjährigen Kämpfen ein Gesetz für einen legalen, vom öffentlichen Gesundheitswesen bezahlten Schwangerschaftsabbruch durch – eine Ermutigung für Frauen auf der ganzen Welt.

Der Internationale Frauentag 2021 ist Teil der Vorbereitung der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen.
Sie wird voraussichtlich im Herbst 2021 stattfinden, wenn auch in anderer Form.

Der 8. März geht in Deutschland maßgeblich zurück auf die Kommunistin Clara Zetkin.
Bis heute ist die Vision einer Gesellschaft lebendig, in der die gesellschaftlichen Ursachen für die Ausbeutung und Unterdrückung von Frauen beseitigt sind.

Deshalb sagen wir auch:

Gib Antikommunismus keine Chance!
Frauen und Mädchen: Heraus auf die Straße!

(unter Beachtung der Corona Schutzmaßnahmen)!

Vor 150 Jahren legte die Pariser Commune in den 72 Tagen ihres Bestehens wichtige Grundsteine: Die Frauen der Commune, insbesondere die Arbeiterinnen, wurden Vorkämpferinnen für die Befreiung der Frau.
Sie schlossen sich in Frauenorganisationen und -komitees zusammen, organisierten Arbeitsmöglichkeiten für Frauen, Kinderbetreuung, Schulen, Volksküchen, setzten ihre politische Beteiligung als Gemeinderätinnen durch – kurz das tägliche Leben. Und sie standen mit vorne dran bei der Verteidigung der Commune gegen vereinigte französische und deutsche Truppen. Viele zahlten die bittere Niederlage mit ihrem Leben und ihrer Freiheit.
Sie sind nicht vergessen!

 


V.i.S.d.P.:
Anne Wilhelm (KFR), Karl-Meyer-Straße 13, 45884 Gelsenkirchen, frauenpolitischerratschlag@gmx.de
Frauenverband Courage e.V., Holsteiner Str. 28, 42107 Wuppertal, courage-geschaeftsstelle@t-online.de
Susanne Bader, Europakoordinatorin/Deutschland, Keplerstr. 7, 22765 Hamburg, SusanneBader-ek@web.de
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