Einstimmiger Beschluss der Kontinentalkoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz
Das tunesische Frauenkomitee ist der Weltfrauenkonferenz verpflichtet und verbunden. Doch wir können derzeit nicht für den Gesundheitsschutz der Frauen aus allen Ländern der Erde garantieren. Deshalb schlagen wir vor, die Weltfrauenkonferenz um ein Jahr zu verschieben. Frauen der Welt – kommt nach Tunis/Tunesien im November 2022!
Dieser Bitte und Aufruf haben sich am 16. Mai 2021 die Kontinentalkoordinatorinnen in ihrer Zoom-Konferenz einstimmig angeschlossen. Das weltweite Krisenmanagement der Regierungen hat alle bestehenden Krisen verschärft.
Die Frauen der Welt stehen im Fokus der Angriffe durch zunehmende Gewalt, physische und psychische Belastung, Vernichtung von Arbeitsplätzen. Und sie spielen in den Kämpfen, Aktivitäten und Forderungen für eine lebenswerte Zukunft eine herausragende Rolle! Der dringend notwendigen Weltfrauenkonferenz für einen internationalen Austausch, Beratung und Zusammenkunft steht die Verantwortung für das Leben und Gesunderhaltung entgegen.
Deshalb haben wir den Beschluss erweitert: Ab sofort, weltweit, volle Frauenpower zur Vorbereitung und Bekanntmachung der 3. Weltfrauenkonferenz. Bauen wir die kämpferische Frauenbewegung in unseren Ländern weiter auf zu großen, bedeutenden Frauenmassenbewegungen! Nach Lateinamerika, Venezuela/Caracas 2011, Asien, Nepal/ Kathmandu 2016, Afrika,Tunesien/Tunis 2022!
Rollback der Frauenrechte – Frauen der Welt berichten
Die Zoomkonferenz zeigte einen engen Schulterschluss der Weltfrauenbewegung im Kampf für die Befreiung der Frau. Weltwirtschaftskrise und Corona bedeuten ein Rollback der Frauenrechte bis hin zu islamistischer, feudalistischer und faschistischer Gesetzgebung und Gewalt. Weltweit steigen staatliche, militärische und häusliche Gewalt. Demokratische Rechte und Freiheiten werden abgebaut. Frauen stehen im Fokus: in Asien, Afrika und Lateinamerika ist der informelle Sektor die überwiegende Einnahmequelle. Er wurde durch die Lockdowns zerstört.
Wer raus geht, geht Gefahr durch Militär, Polizei oder Hooligens verprügelt, misshandelt, sogar erschossen zu werden.
Hunger und Missbildungen sowie Fehlentwicklungen schon im Mutterleib sind eine Folge mit dramatischen Auswirkungen für die Menschheit
so Menu aus Sri Lanka.
In Südeuropa kämpfen die Arbeiterinnen in der Hotel- und Tourismusbranche ums Überleben.
Wenn du schwanger wirst, fliegst du sofort!
40% der spanischen Jugendlichen sind arbeitslos!
Im Norden vernichten die Riesenmonopole Arbeitsplätze, unterlaufen die Tarifbindungen, steigern die Ausbeutung.
Längst ist der Kampf gegen Coronapandemie zum Schlachtfeld imperialistischer Profit- und Machtsucht geworden. „Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen. Sauerstoff gibt es nur noch auf dem Schwarzmarkt“, berichten Frauen aus Indien und Peru. „Die Nordsyrische Föderation Rojava wird von der WHO nicht anerkannt, also bekommt sie keinen Impfstoff. Dieser wird in die von der Türkei besetzten Städte geliefert.“
„Präsident Duterte jagt fortschrittliche Menschen: „Das sind Kommunisten, erschießt sie,“ so Joan, Philippinen. „Unsere Textilarbeiterinnen sind stark aber der Druck durch die Regierung wird täglich größer. Jetzt schießen sie auf uns!“ Joly, Bangladesh. Doch überall sind es die Frauen, die für das Überleben Sorge tragen, Kranke versorgen, Suppenküchen für Arme aufbauen, vielseitige Solidarität und Hilfe leisten – und an kämpferischen Aktivitäten und Protesten teilnehmen.
Mit großer Freude nahm das Weltkoordinatorinnentreffen die Einladung von Monika Gärtner-Engel an, den Stimmen der Frauen in der neu gegründeten antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront ein Gewicht zu geben. Die Mitarbeit ist eine große Chance für den internationalen Kampf um die Befreiung der Frau.
Volle Kraft, vielfältige Ideen gefragt
Courage übernimmt für die Durchführung der 3. Weltfrauenkonferenz wieder Verantwortung: Zunächst in der Stärkung unserer Gruppen. In der Werbung zur Teilnahme in Tunesien, in der Unterstützung des gesamten Prozesses im Rahmen der Partnerschaften, die Courage-Gruppen mit verschiedenen Frauen und Frauenorganisationen auf der ganzen Welt haben.
Der Bundesvorstand Courage hat bereits im April das Spendenziel von 10 000 € beschlossen. Jetzt sind Finanzierungsideen gefragt: jede und jeden nach Spenden fragen, kochen und basteln. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.