Der Krieg um die Ukraine fordert uns Frauen besonders heraus

Der menschenverachtende russische Angriffskrieg in der Ukraine erfüllt uns Frauen mit großer Sorge. Tausende Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder haben ihr Land von heute auf morgen mit einer völlig ungewissen Zukunft verlassen. Männer und Söhne mussten sie für den Krieg zurücklassen.

Ebenso erfüllt uns die militärische Aufrüstung der NATO mit großer Sorge. Bewusst wird der Einsatz atomarer Waffen einkalkuliert. Schwere Waffen und Kampfpanzer dienen nicht einer gerechten Verteidigung der Ukraine. Die NATO hat sich längst auf das Kriegsziel festgelegt, einen Sieg der Ukraine zu erreichen. Konkret geht es um die Rückeroberung des Donbass und der Krim.

Diese Regionen wird Russland aber nicht einfach hergeben. Sie sind Eckpunkte in seiner imperialistischer Machtstrategie, wie Russland sie in den letzten Jahren auch in Syrien und anderen Regionen an seinen Grenzen rücksichtslos, auch militärisch verfolgt hat.

Unser tiefes Mitgefühl gilt unseren Schwestern sowohl in der Ukraine wie auch in Russland, für die der blutige Verlust ihrer Liebsten inzwischen zum Alltag gehört. Wie wir würden sie gerne, einfach nur ihr Auskommen haben und in Frieden leben.

Uns Frauen kann man heute kein X mehr für ein U vormachen. Ministerinnen wie Frau Baerbock können uns mit ihren Phrasen von einer angeblich feministischen Außenpolitik nicht blenden. Was die Ampel-Koalition im Ukrainekrieg betreibt, ist nichts anderes als Kriegstreiberei. 100 Mrd. € Sondervermögen wurden mal eben für Militärausgaben locker gemacht. Inzwischen ist schon von weiteren 300 Mrd.€ die Rede.

Das lässt die Sektkorken in den Chefetagen der Rüstungskonzerne wie Rheinmetall knallen und eskaliert den Krieg. Im Kampf gegen Kinderarmut, für ordentliche Schulen, ein gutes Gesundheitswesen, für dringend notwendige Umweltschutzmaßnahmen wie erneuerbare Energien und Vorsorge für Hochwasser – da wären diese Gelder gut angelegt. Aber solche grundlegenden Bedürfnisse und Interessen der Massen werden von der Regierung zunehmend einfach gekippt.

In Sachen Ukrainekrieg wird von Frieden schon gar nicht mehr gesprochen. Aber das ist bitter nötig! Und dafür setzen wir Frauen uns ein. Die Zeiten sind vorbei, wo wir Frauen bereitwillig die Krisen des kapitalistischen Profitsystems irgendwie auszubaden versuchen. Das haben wir in der Corona-Krise, in der Krise von Schulen und Kitas, in der Krise der Kinderkliniken bereits über die Maßen getan. Aber die zugrunde liegenden Probleme müssen gelöst werden!

Jetzt treiben die Schuldenberge der öffentlichen Haushalte die Preise. Und das sollen wir einfach ertragen? Nein, das ist mit uns nicht mehr zu machen. Wir wollen nicht weniger als ein Leben mit Perspektive.

Unsere Schwestern im Iran ermutigen uns. Sie kämpfen mit Todesverachtung gegen das reaktionäre Mullah-Regime. Auch unsere Schwestern im syrischen Rojava ermutigen uns. Sie kämpfen furchtlos gegen die brutalen Angriffe der türkischen Armee. Unsere Schwestern in Russland finden unter schwierigsten Bedingungen Wege, um ihren Protest gegen den Krieg öffentlich zu machen.

Als Aktivposten der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen schließen wir vom Frauenverband Courage uns mit den kämpferischen Frauen der Welt zusammen unter der Losung:

„Frauen und Mädchen der Welt! Unsere Zeit ist gekommen!“

Organisiert können wir unsere Kräfte verstärken, uns austauschen und uns Durchblick verschaffen.

Einsatz für Frieden im Ukraine-Krieg, das heißt für uns:

  • Sofortige Beendigung der Aggression Russlands und Abzug aller russischen Truppen aus der Ukraine!
  • Abzug aller NATO-Truppen und in Osteuropa stationierter Waffen!
  • Keine Waffenlieferungen und keine logistische Unterstützung ungerechter Kriege!

Beitrag der Courage-Gruppe Hagen bei der Montagsdemo am 06.02.2023