Corona-Warn-App, (k)ein „Beschützer“ vor Infektion?!

„Je mehr mitmachen, desto größer der Nutzen! Die Corona-Warn-App könne zum Begleiter und Beschützer werden und helfen, Infektionsketten zu unterbrechen“, betont Bundeskanzlerin Angela Merkel (Video-Podcast 20.6.20).
Wir wollen wissen, was daraus geworden ist!

Ein erstes Ergebnis:

 

Es fällt ernüchternd aus, denn derweil steigen die Zahlen der mit Corona infizierten Menschen in Deutschland (und anderswo) wieder dramatisch an, betroffen sind immer mehr junge Menschen. Dabei sollte doch die Warn-App mit einer schnellen Aufklärung helfen.

Etliche Gesundheitsämter bestätigen nun, dass diese App keine Wunderwaffe im Kampf gegen die Pandemie ist, sondern einfach nur überflüssig.

Der Leiter des Gesundheitsamtes in Berlin-Reinickendorf hat Gewissheit bekommen:

Die App spielt nicht die leiseste Rolle hinsichtlich Eindämmung, Aufklärung oder Erhellung des Infektionsgeschehens. Für uns als Gesundheitsamt ist sie, um es deutlich zu sagen: vollkommen überflüssig.

Ein wenig erbauliches Zwischenzeugnis für ein Instrument, das den Deutschen als entscheidende Waffe im Kampf gegen das Coronavirus angepriesen wurde. Von den hochfliegenden Erwartungen, mit denen die App Mitte Juni präsentiert wurde, ist keine erfüllt.

Die Vorstellung damals war ein Fast-Staatsakt. Vier Minister, eine Ministerin, Telekom-Chef, ein SAP-Vorstand und der Präsident des Robert Koch-Instituts auf dem Podium der Bundespressekonferenz, um die Wunderwaffe im Kampf gegen die Pandemie zu preisen. Es sei nicht die erste Corona-Warn-App weltweit, protzte Kanzleramtschef Braun: „Ich bin aber ziemlich überzeugt, dass es die beste ist“ (Stern 17.9.20).
So, so – die „beste“ Corona-Warn-App weltweit? Aber „vollkommen überflüssig“! Ein Widerspruch hoch zehn. Doch diese Methode von Regierung und anderen Kräften in Spitzenpositionen hat System. Sie „protzen“ oder „preisen“ etwas an (in diesem Fall die App), ohne handfesten Nachweis.

Nicht zufällig saß auch der Telekom-Chef bei der Pressekonferenz mit am Tisch, denn es sollten ja viele Menschen überzeugt werden, die App herunterzuladen, schließlich musste man dafür ein entsprechendes Gerät/Smartphone haben oder kaufen. Im Vertrauen auf besseren Gesundheitsschutz haben 18 Mio. Menschen die sogenannte Warn-App heruntergeladen – umsonst.

Eine erste Bilanz:

Diese App macht keinen großen Sinn, aber ein gutes Geschäft!

Außerdem sollte sie unter dem Deckmantel der Corona-Aufklärung die Tür öffnen für weitere massenhafte Überwachung.
Die Warn-App sollte UNS eher eine Warnung sein, kritisch(er) mit den politischen Manövern der Regierung umzugehen!

  • Statt derartigen (App)Maßnahmen und Milliarden für Großkonzerne fordern wir Courage-Frauen die sofortige Verstärkung von sinnvollen gesundheitlichen Schutzmaßnahmen.
  • Und für unsere Kinder u.a. kleinere Klassen/Lerngruppen, mehr Personal für Kitas und Schulen, Lüftung und Sanierung von Klassenzimmern und Schulgebäuden, ausreichende, saubere Sanitäranlagen, mehr Schulbusse – sofort und auch zukünftig!

Linda Weißgerber, Courage-Wuppertal, 22.09.2020