Nach CDU-Wirtschaftsminister „Altmaier handelt es sich beim Corona-Virus um die größte Herausforderung in der deutschen Nachkriegsgeschichte.“
Natürlich ist jede/r einzelne aufgefordert, ernsthaft entsprechende Hygiene und vorbeugende Schutzmaßnahmen zu ergreifen! Doch inzwischen ist die Ausbreitung des Corona-Virus zu einem gesellschaftlichen, weltweiten Gesundheitsproblem geworden, sodass besonders Regierungen, Gesundheitsbehörden, Industriebetriebe, Großveranstalter usw. in der Verantwortung stehen.
Einbrüche in der Industrieproduktion schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie
14. März 2020: Die deutsche Regierung hat „einstimmig und in einem beispiellosen Schnellverfahren“ für Industrie und Konzerne riesige finanzielle Erleichterungen und Subventionen beschlossen. Dafür gab es genauso schnell ein Lob von der Industrie- und Handelskammer: „DIHK-Präsident Schweitzer nannte das Paket ein wichtiges Signal“. Obwohl es schon seit 2018 Einbrüche in der Industrieproduktion gibt, wird jetzt so getan, als sei das Corona-Virus die Ursache für den weltweiten Rückgang der Produktion oder anstehende Massenentlassungen.
Auch Schulen und Kitas wurden geschlossen, unzählige Veranstaltungen abgesagt, Besuch im Krankenhaus oder Seniorenzentrum eingeschränkt, Hygiene-Regeln aufgestellt. Genau richtig!
Doch tauchen immer mehr Fragen und Widersprüche auf:
- Warum hat die Pharmaindustrie schon länger die Produktion von Medikamenten ins Ausland, vor allem nach Asien verlagert? Weil sie dort viel billiger ist wegen der unmenschlichen Löhne und Arbeitsbedingungen.
- Warum fehlt es an Mundschutz, Desinfektionsmittel und anderen Hygiene-Artikeln, aber vor allem an ausreichenden Krankenhausbetten, Ärzt/innen und Pflegepersonal? Weil seit Jahren das Gesundheitssystem in Deutschland immer mehr wirtschaftlichen und bürokratischen Interessen unterworfen wird: Nicht der (kranke) Mensch mit bestmöglicher Versorgung und ausreichenden Pflegekräften steht im Mittelpunkt!
- Warum werden Konzerne und Industriebetriebe mit staatlich finanzierten Erleichterungen derart in den Fokus gerückt und nicht die betroffenen Arbeiter/innen? Weil vor allem die Profite geschützt werden. Die Arbeiter/innen sollen weiterarbeiten, sind von Kurzarbeit (bezahlt aus der Arbeitslosenversicherung) oder sogar von Arbeitslosigkeit bedroht.
- Warum erhalten Tagesmütter keine Auskunft, „ob sie mit Zahlungsausfällen rechnen müssen“? Warum gibt es „Appelle, auf Rückzahlung der Eintrittsgelder für ausgefallene Konzerte zu verzichten“ und diese zu spenden? Weil Steuergelder vornehmlich an die Großen verteilt werden. Bei den kleinen Leuten wird auf Solidarität gesetzt: „Das Virus testet den Zusammenhalt der Gesellschaft.“ (Alle Zitate: WZ 14.3.20)
Einerseits Angst - andererseits große Besonnenheit und solidarische Unterstützung
Ja, dabei gibt es zwei Seiten des Problems: einerseits Angst und persönlich z.B. durch sogenannte Hamsterkäufe vorsorgen zu wollen, andrerseits große Besonnenheit und solidarische Unterstützung!
Millionen Frauen und Familien stehen vor neuen Herausforderungen, ihr Alltag verändert sich schlagartig: Kitas und Schulen sind geschlossen – wer versorgt die Kinder, während die Eltern arbeiten? Wie werden Infizierte in häuslicher Quarantäne versorgt usw.? Und wie können sich Frauen engagieren für eine lebenswerte Zukunft der Kinder? Werdet mit uns aktiv im Frauenverband Courage „für gründliche, kostenlose medizinische Versorgung, für eine Gesellschaft, in der der Mensch und nicht der Profit im Mittelpunkt steht!“ (Courage-Programm)
Es ist beeindruckend, wie umsichtig die meisten Menschen mit der Situation umgehen:
Insgesamt reagieren sie sehr verantwortungsvoll… aber auch fantasievoll, wie momentan in Italien, wo sie wegen des Virus das Haus nicht mehr verlassen dürfen: Sie gehen raus auf ihre Balkone, lassen sich nicht unterkriegen und singen zusammen über Balkongrenzen hinweg.
Was für eine Botschaft – Solidarität kennt eben keine Grenzen!
Linda Weißgerber, Courage-Wuppertal