Leserbrief vom 03.06.20 an die WAZ von Courage Herne
Leserbrief zum WAZ Artikel vom 2.6.2020 ‚Polizei gefilmt: Beamter greift zu Schlagstock‘
Während wir entsetzt nach Amerika schauten und den brutalen, rassistischen Polizeieinsatz gegen George Floyd verurteilten, wurde eine unserer Courage-Frauen Opfer eines brutalen Polizeieinsatzes in Wanne-Eickel:
Unvermittelt wurde sie am Freitag Abend durch Polizeisirenen beim Zusammensitzen mit Nachbarinnen aufgeschreckt und musste feststellen, dass es um einen Polizeieinsatz gegen ihren Bruder ging. Spontan versuchte sie, ihm zu Hilfe zu eilen. Auf dem in der WAZ angesprochenen Video ist zu sehen, wie der sichtbar unbewaffnete Mann immer wieder hart aufgefordert wird, sich auf den Boden zu legen. Warum?
Die Couragefrau wird mit Gewalt zu Boden geworfen
Als er das nicht tut, wird er brutal geschlagen und die dazu gekommene zierliche 65-jährige Frau hart angepackt und mit Gewalt zu Boden geworfen, im Weggehen (!) mit Pfefferspray angesprüht.
Der mit erhobenen Händen da stehende Bruder versucht, seine Schwester zu schützen. Nachbarn rufen indessen:
Lasst die Frau in Ruhe, sie ist doch psychisch krank!
Auch das hindert die inzwischen durch weitere Polizeikräfte verstärkten Beamten nicht daran, weiterhin Gewalt anzuwenden. Von unserer Courage-Frau wissen wir, dass sie danach festgenommen und auf die Wache gebracht wurde. Schrecklich für eine Frau, die an Angstattacken leidet! Als kurdische Frau hatte sie schon in der Türkei Unterdrückung und Gewalt erlebt.
Wir von Courage verurteilen diesen brutalen Polizeieinsatz aufs Schärfste
Nach ihrer Freilassung ging sie in Pantoffeln, alleine und zu Fuß ins Marienhospital in Eickel, wo sie ärztlich untersucht wurde und Unterstützung fand.
Inzwischen ist sie etwas zur Ruhe gekommen und erholt sich.
Wir vom Frauenverband Courage und mit uns bestimmt viele weitere Menschen verurteilen diesen brutalen Polizeieinsatz aufs Schärfste und verlangen, dass die Beamten zur Verantwortung gezogen werden.
Gegen jede Gewalt an Frauen!
Solidaritätserklärungen und Proteste werden über die Geschäftsstelle von Courage weitergeschickt:
mailto:courage-geschaeftsstelle@t-online.de
Presseerklärung Courage Herne zum runterladen