Berliner Teilnehmerinnen berichten über die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen

Die Frauen unserer zwei Berliner Gruppen -Berlin Mitte und Neukölln/Treptow luden am 22. Januar 2023 zur Auswertung der 3. Weltfrauenkonferenz in Tunis ein.
Karola, eine der gewählten Delegierten für Deutschland, berichtete uns ausführlich. Fotos veranschaulichten ihren Power-Point-Vortrag. Die Sängerin Twin umrahmte den Vortrag mit drei kämpferischen Liedern. Fürs leibliche Wohl sorgten Kaffee, Tee, Kaltgetränke sowie Kekse und Mandarinen auf den Tischen.

Es gab Info-Tische von den Omas gegen Rechts, People to People und von Courage selbst.

Nach dem anschaulichen Vortrag entspann sich eine angeregte Diskussion unter den etwa 45 Zuhörenden, darunter auch die Berliner Teilnehmerinnen an der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen.

Die Berliner Gruppen ermöglichten im Rahmen der internationalen Partnerschaften die Teilnahme einer Palästinenserin.

Breiten Raum nahm das Thema Gewalt gegen Frauen mit 3 Workshops (von 31) auf der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen ein. Einen Workshop leitete unsere Mitgliedsfrau aus Tunesien, selbst Opfer massiver Gewalt. In den Workshops berichteten viele Frauen über Gewalterfahrungen, zeigten aber auch Mut und Entschlossenheit zur Gegenwehr.

Am Anti-Kriegstag, dem 1. September, fand in Tunis eine Demonstration gegen Gewalt an Frauen im Krieg statt. Mit Sorge betrachten die hier diskutierenden Frauen die Entscheidung, Leopard 2 in die Ukraine zu liefern. Wenn der Ukraine die Kämpfer ausgehen, ist dann der nächste Schritt die Entsendung von Soldaten??!

Karola berichtete von einer Weiterentwicklung gegenüber den letzten Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen (2011 und 2016):

„Wir haben gelernt, dass nicht ‚mein Schicksal‘, die Zustände in meinem Land am schlimmsten sind, sondern dass wir ein gemeinsames Problem haben, das die gleiche Ursache hat: die Ausbeutung von Mensch und Natur.“

Die Abschlussresolution richtete sich erstmals einstimmig gegen den Imperialismus als Hauptursache aller Ungerechtigkeiten und Gewalt.

Berlin brachte eine Resolution zum Erhalt der Friedensstatue in Moabit ein, die von der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen unterstützt wird.

Begeistert berichteten unsere Berliner Teilnehmerinnen, als Beispiel der solidarischen Zusammenarbeit während der Konferenz, wie die Tagungsräume erst einmal gemeinsam geputzt werden mussten. Die niederländischen und spanischen Frauen von der Reinigungsgewerkschaft übernahmen das „Kommando“ und so konnte systematisch und schnell alles sauber werden.

Wie in den übrigen Jahren lag die Hauptarbeit und -verantwortung der Organisation der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Deutschland bei Courage – auch in finanzieller Hinsicht.

Große Unterstützung bei der Sprachenarbeit leistete Solidarität International (SI).
Es gab einen Aufruf, bei der Sprachenarbeit zu unterstützen und bei SI ausgebildet zu werden. Unsere Mitgliedsfrau aus dem Irak hat Unterstützung zugesagt.

In Berlin muss unsere Stärke sein, gemeinsam mit anderen Organisationen zu arbeiten. Das ist oft schwierig: Auf der Kundgebung der GEW zum 8. März bekommt Courage keinen Redebeitrag und unsere Transparente sollen genau in „Augenschein“ genommen werden. Mit Ver.di arbeiten wir jedoch gut zusammen. Geht es denn nicht um die Vielfalt der Meinungen (ausgenommen rechte, rassistische und frauenfeindliche)?

Marina von Courage Mitte/Spandau