Vom Vorstand der deutsch-südafrikanischen Freundschaftsgesellschaft-Marikana erhielten wir einen kurzen Bericht von Gloria, einer Frau aus dem Township „Smiling Valley“ bei East London-Südafrika. Die Frauen in diesem Township kämpfen seit Jahren um Wasser und Strom und eine bessere Infrastruktur. Jetzt unter den Bedingungen der Coronapandemie ist natürlich alles noch schwieriger geworden.
Gloria schrieb am 28.3.20 an Marikana:
„Ich hoffe, dass bei Euch alles in Ordnung ist in dieser schweren Zeit. Bei uns wird es sehr schlimm. Die Zahl der Infizierten steigt ziemlich schnell, jetzt sind es 1070, aber es gibt noch keine Toten. Wir haben zwei Fälle auf der Intensivstation.
Die Ausgangssperre hat am Donnerstag, den 26. März um Mitternacht begonnen.
Was uns, die Armen angeht, sind wir der Meinung, dass der Staat uns nicht richtig versorgt. Zum Beispiel kriegen die Kapitalisten Subventionen für ihren Gewinnverlust, aber für die Armen passiert nichts.
Die Minibusse dürfen nur noch 6 statt 15 Personen auf jeder Fahrt befördern, aber die werden nicht vom Staat subventioniert und die meisten von ihnen haben sich entschieden, für die gesamte Dauer der Sperre nicht mehr zu fahren. Das soll 21 Tage oder mehr dauern, wenn es keine Änderung gibt.
Das bedeutet, dass wir in unseren Häusern eingesperrt sind: keine Lebensmittel, keine Medikamente, denn die Sozialleistungen sind noch nicht bezahlt. Guck Dir unser Smiling Valley an: die Leute haben keinen Platz in ihren Häusern. Da hat man hat eine kleine Hütte mit vielen großen Leuten unter einem Dach und da fragen wir uns, wie wir einen Meter sozialen Abstand halten sollen.
Wir meinen, dass der Staat sich darum hätte kümmern müssen. Die Elektrizität war bei uns sehr schwach.
Wir würde auch gerne wissen, wie es bei Euch läuft! Grüßen an alle und vielen Dank!“
Der Film (3 Minuten) „Für die Menschen in den Townships ist das Coronavirus besonders gefährlich, die Ausgangssperren besonders hart.“, den das ZDF-Nachrichtenmagazin „heute“ am 31.3.30 sendete, gibt einen Eindruck von der Lage der Menschen in den Townships.