Aufruf zum Hiroshima-Gedenktag am 6. August

Es folgen Aufrufe des Bundesvorstands des Frauenverbands Courage, von Weltkoordinatorinnen der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen aus Afrika, Asien, Europa und Lateinamerika und des Bundesvorstands der Umweltgewerkschaft.

Aufruf des Bundesvorstands des Frauenverbands Courage

Für das Verbot und die Vernichtung aller Atomwaffen!
Keine Verlängerung der Laufzeiten von AKWS
– keine neuen AKWs!

Am 6. August warfen die USA eine Atombombe auf Hiroshima/Japan. 250.000 Menschen starben sofort. Der Rest der Bevölkerung leidet bis heute an den Folgen.

77 Jahre später ist die Rate der Krebserkrankungen (Brust-, Schilddrüsen-, Lungen- und Blutkrebs) immer noch stark erhöht. Andere Krankheiten, wie z.B. Grüner Star, Bindegewebswucherungen, aber vor allem auch angeborene Missbildungen werden auf den Atombombenabwurf zurückgeführt. Über Symptome in der Bevölkerung wie Müdigkeit, Schwindel und Krämpfe wird immer wieder berichtet. Viele Menschen sind durch die anhaltende Stigmatisierung und Schuldgefühle traumatisiert.

Hiroshima war für die USA ein Testfeld für Atombomben. Es wurde in Kauf genommen, dass viele Menschen sterben und andere bis heute an den Folgen leiden. Es gab aber keine Einsicht, dass das alles ein Unrecht war und ist.

Deswegen wollen wir gemeinsam am 6. August der Menschen gedenken, die damals gestorben sind und der Menschen, die bis heute an den Folgen dieses „Versuchs“ der USA leiden.

Es darf nie wieder Atombombenabwürfe geben.

Und wir wollen dafür eintreten, dass jegliche Atomkraft geächtet wird. Es darf nie wieder Atombombenabwürfe geben.

Und auch was unsere Bundesregierung heute propagiert: Atomkraft ist grüne Energie. Dazu sagen wir nein: Atomkraft verursacht Umweltverschmutzung bei Abbau und Transport. Und Atomkraft ist gefährlich: Bei der Gewinnung von Energie durch Atomkraft gibt es viele Schwierigkeiten. Atomkraftwerke werden niemals sicher sein.

Über 80 Prozent der Deutschen sind gegen Nuklearwaffen und fordern deren Abzug aus Deutschland. Dagegen hält die Bundesregierung an der nuklearen Teilhabe fest. Und hat sofort neue atomar bestückbare Bomber, F 35 gekauft. Es wird eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke geplant.
Außerdem ist der Einsatz von biologischen und chemischen Waffen im Falle eines 3.Weltkriegs sehr wahrscheinlich.

Atomkraftwerke als grüne Energie zu verkaufen bedeutet die Gefahr eines Supergau zu provozieren.
Ein Atombombenabwurf bedeutet die Zerstörung von Mensch und Natur auf Jahrhunderte.

Der Frauenverband Courage e.V. hat eine eindeutige Meinung zum Thema Atomkraft. Das ist niemals eine Alternative für die Energiegewinnung. Wir setzen auf Erneuerbare Energien und fordern von der Regierung, dass sie ihre Versprechen zum Ausbau endlich wahr macht und von dem Kurs Fracking, Kohle und Atom Abstand nimmt!

Beteiligt euch an den Protesten bei euch vor Ort!
Courage ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen die Atomkraft und soll überall sichtbar sein.

Birgit Schuttenberg und Brigitte Ziegler
Bundesvorstand Courage

Aufruf von Kontinentalkoordinatorinnen
der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen

Kontinentalkoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen rufen auf
zur Teilnahme, Initiierung und Aktivitäten am Hiroshima-Gedenktag 06.08.2022

Machen wir diesen Tag zu einem Kampftag für den Weltfrieden!

Weltfrauen fordern: Kein zweites Hiroshima! Kein zweites Nagasaki!
Vernichtung aller atomaren, biologischen und chemischen Waffen!

Dem Aufruf folgen: Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika

Aus Afrika schreibt Marie-Paula zum Aufruf:

Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ohne zu zögern beantworte ich diesen Aufruf zum Hiroshima-Tag gegen den Atomkrieg!

Wir müssen unsere Welt, die bereits unter den negativen Auswirkungen früherer Kriege leidet, vor einem weiteren Krieg bewahren, denn keiner von ihnen würde verschont bleiben!

Marie -Paula , Togo

Aus Asien stimmt Joly Talukder, Bangladesh dem Aufruf zu.

Aus Lateinamerika schreibt Edith Luz:

Kolleginnen,
Guten Tag, aus Lima – Peru erhebt die ASDEMULP (Bewegung der kämpferischen Frauen) ihre Stimme des Protestes gegen jeden nuklearen Angriff, der das Leben der Menschen und gleichzeitig die Umwelt betrifft und gefährdet.
Unsere Position ist NEIN zu ARMAMENTISMUS UND KERNKRIEG gegen unsere Brudervölker.
Grüße.
Edith Castro M.
LIMA – PERU

Aufruf der Umweltgewerkschaft

Aktiv werden gegen atomare Weltkriegsgefahr!
Tabubruch im Ukrainekrieg verhindern!

Zum 77. Jahrestag der ersten und bisher einzigen Atombombenabwürfe in einem Krieg
erklärt der Bundesvorstand der Umweltgewerkschaft:

1. Atomwaffen sind Massenvernichtungswaffen! Innerhalb von Sekunden wurden am
6. und 9. August 1945 die Leben von Zehntausenden ausgelöscht, mindestens 130.000
starben danach einen qualvollen Tod. Die heutigen Atomwaffen sind um ein Vielfaches
zerstörerischer. Das Arsenal eines einzigen(!) Atom-U-Bootes der USA, Russlands,
Frankreichs oder Großbritanniens kann 100 Städte in tödlich strahlende Ruinen verwandeln.
Auch sogenannte taktische Atomwaffen („Mini-Nukes“) haben regional furchtbare
Wirkungen und provozieren den Einsatz immer größerer Bomben. Atomwaffen gehören
international verboten, geächtet und vernichtet!

In der der Umweltgewerkschaft sind  viele Courage-Frauen und Courage als Verband Mitglied.