Auf nach Thüringen!

„Die Frauen in Thüringen, auf die wir in den letzten Tagen getroffen sind, sind aufgeschlossen, interessiert und würden sich über einen weiteren und näheren Kontakt zum Frauenverband Courage freuen.“

Doch von vorne: rund um die Teilnahme an der 20. Montagsdemonstration am 17. August in Eisenach verbrachten wir zu zweit zusammen vier Tage in Ilmenau und Pößneck, machten Courage-Infostände und gingen in ein Wohnviertel. Das war für uns ein erster Schritt, den Beschluss unserer 12. Bundesdelegiertenversammlung von Courage umzusetzen, den Aufbau von Courage im Osten tatkräftig zu unterstützen. Und: gleichzeitig auch über die Gefahr des Faschismus der AfD aufzuklären, darauf anzusprechen und zum Nachdenken anzuregen.

Geduldige, spannende Auseinandersetzungen mit dem ganzen Spekrum der Frauen

Viele Frauen kamen nicht direkt auf uns zu, aber suchten deutlich den Blickkontakt. Also sprachen wir sie an und hatten viele, auch längere Gespräche mit intensivem Austausch. 4 Frauen wollen den konkreten Kontakt mit Courage und gaben uns Adressen. Einige waren nicht bereit dazu, alternativ wurden unsere Flyer gerne genommen von Courage und dem Frauenpolitischen Ratschlag, damit sie sich über unsere Homepages weiter informieren können und Kontakt aufnehmen können.

Natürlich war auch unter den Frauen das ganze Spektrum vertreten: Auch AfD-Wählerinnen, ablehnende, vereinzelt auch aggressive Reaktionen. Hier spielte Frust über die herrschenden Verhältnisse eine größere Rolle, die die AfD für sich auszunutzen weiß. Manche fühlen sich gar in ihrer Rolle als Frau gestärkt, wenn die AfD plakatiert „Die Freiheit der Frau ist nicht verhandelbar“ (Bild mit Frau in Burka im Hintergrund) oder „Remigration jetzt beginnen“ (weil dann vermeintlich das fehlende Geld für höhere Löhne, Renten oder mehr KiTa-Plätze für „die Deutschen Familien“ da sei). Wichtig ist, inhaltlich die Auseinandersetzung über den Faschismus und die AfD zu führen und gerade entlang ihres rückschrittlichen Frauenbildes die Position von Courage deutlich zu machen: Wir fordern das Verbot der AfD!

Freude über unseren positiven Umgang mit Menschen und unser offensives Auftreten gegen die AfD

Auf der anderen Seite war die Rentnerin, die für ihre Tochter das Courage-Magazin kaufte und zur Zeit viele Romane aus der Zeit des Hitler-Faschismus liest „um aufzuklären im Bekanntenkreis, was Faschismus bedeutet“. Da war die junge Mutter mit mongolischen Wurzeln, die Angst um ihre Kinder hat, wenn die AfD an die Regierung käme – sie überlegt, zum Frauenpolitischen Ratschlag zu kommen. Da waren Menschen, die vor Krieg geflohen sind, und nun überlegen, aus Thüringen weg zu ziehen wegen der Aggressivität und den Angriffen auf Migranten. Sie waren überrascht, freuten sich über unseren positiven Umgang mit Menschen und unser offensives Auftreten gegen die AfD.

Es waren tolle Tage und wir nehmen ein gutes Gefühl mit nach Hause – wir fahren wieder hin!

Weil wir nur mit zwei Courage-Frauen unterwegs waren, war es auch Sicherheitsgründen wichtig, dass wir mit dem Internationalistischen Bündnis/ der MLPD gemeinsam aktiv waren. Wir hatten unseren eigenen Stand dabei, waren mit Courage-Westen und Fahnen auffällig. Beim Kontakt mit den Frauen wurde angesprochen, dass wir gerne mit der MLPD zusammenarbeiten – ebenso wie mit Frauen von Solwodi, also von Religion bis Revolution.
Es waren tolle Tage und wir nehmen ein gutes Gefühl mit nach Hause – wir fahren wieder hin!

Brigitte und Ulja von Courage Köln

Alle Frauen, die gerne mitarbeiten würden: Meldet euch bitte bei der Geschäftsstelle des Frauenverbands Courage courage-geschaeftsstelle@t-online.de