Aktuell: Europaparlament fordert Zugang zum legalen Schwangerschaftsabbruch

„Das Europaparlament hat den Zugang zu sicheren und legalen Schwangerschaftsabbrüchen in der Europäischen Union gefordert. Die Mitgliedstaaten sollten gewährleisten, dass Abtreibungen in der frühen Schwangerschaft rechtmäßig seien. Auch später sollten Abbrüche möglich sein, wenn das Leben oder die Gesundheit der schwangeren Person gefährdet sei. Das Parlament fordert die EU-Länder nachdrücklich auf, Abtreibung zu entkriminalisieren und Hindernisse für Schwangerschaftsabbrüche abzubauen“ (ZDF text 24.6.21).

Erstmal eine gute Nachricht, die da aktuell aus dem Europaparlament kommt. Dazu haben mit Sicherheit die vielen beharrlichen Proteste der Frauen/Bewegung in den europäischen Ländern beigetragen. Auch in Deutschland nimmt der Widerstand gegen den 150 Jahre alten § 218 und 219a (aus der Zeit des Hitlerfaschismus) wieder deutlich zu!

Unser Frauenverband Courage kämpft seit Bestehen (1991) gegen die Kriminalisierung von Frauen und Ärzt/innen bei Schwangerschaftsabbruch und für das Selbstbestimmungsrecht der Frau über ihren eigenen Körper und eine Schwangerschaft!

Wir sind gespannt und werden sehr genau verfolgen, wie die EU-Länder sich verhalten: ob sie wirklich den „Schwangerschaftsabbruch entkriminalisieren, Hindernisse abbauen und gewährleisten, dass Abtreibungen rechtmäßig“ werden – oder ob sie diese Forderungen ignorieren oder verschieben wollen bis ins nächste Jahrhundert.

Eines ist heute schon absehbar: Im 21. Jahrhundert nehmen Frauen eine derartige frauenfeindliche Bevormundung und Kriminalisierung nicht mehr widerstandslos hin – ob in Polen, Spanien oder Deutschland. Dazu ermutigen auch die erfolgreichen Kämpfe für einen straffreien Abbruch in Irland und aktuell in Argentinien.

Wie dem auch sei: Wir Courage-Frauen bleiben dran – versprochen!

Linda Weißgerber, Courage-Wuppertal


Fotos: FV Courage Wuppertal