Pressemitteilung
Die Gelsenkirchener Gruppe des Frauenverbands Courage e.V. erklärt sich solidarisch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Wurst-König.
Von einem Tag auf den anderen wurden zahlreiche Geschäfte der seit 1978 existierenden Traditions-Metzgerei „Wurst-König“ geschlossen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warten seit Dezember auf ihre Löhne. Da die Filiale mit Sitz in Essen weder ein Insolvenzverfahren eingeleitet noch Kündigungen ausgesprochen hat, kann derzeit noch nicht einmal Arbeitslosengeld beantragt werden. Überwiegend davon Betroffene sind Frauen.
Martina Deck, langjährige Mitarbeiterin aus Bochum, berichtete im Gespräch mit Courage: „Als wir morgens zur Arbeit wollten, war unsere Filiale geschlossen und schon ausgeräumt. Das alles ohne Ankündigung. Es wurde uns sogar gedroht – wenn wir an die Öffentlichkeit gehen, könnte das Folgen haben.“
Angeblich sollte ihnen der Lohn für Dezember am 20.Januar an der Filiale in Essen persönlich ausbezahlt werden. Dort standen sie wieder vor verschlossenen Türen. „Auch die Zentrale war telefonisch nicht mehr erreichbar“, berichtet Martina Deck weiter.
Zu den Folgen führt sie aus, dass sie die Miete für die zwei Monate nur zahlen konnte, weil sie von der Familie unterstützt wird. Anders ginge es einer jungen alleinerziehenden Kollegin, die nicht weiß, wie sie das bewerkstelligen soll. Es ist fraglich, ob eine erneute Zusage zur Auszahlung der Löhne am 1. Februar eingehalten wird.
Eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen haben inzwischen Klage beim Amtsgericht in Essen eingereicht.
Unsere Unterstützung und Rückhalt haben sie in jedem Fall! Wir fordern zudem die sofortige Auszahlung der Löhne wie unbürokratische Hilfe gegenüber den Betroffenen durch Ämter und Behörden.
Ortsvorstand Courage Gelsenkirchen
Carmen Dachner