Solidaritätserklärung des Bundesvorstands des Frauenverbands Courage
Die Firma Eurotrade, eine Tochter der Münchner Flughafen GMBG, kündigte der engagierten Betriebsrätin Neli B. kurz vor der Wahl zum Aufsichtsrat fristlos, angeblich wegen einer Mail, die sie von ihrer dienstlichen Adresse an ihre private Email-Adresse gesendet hat. Das sei ein Verstoß gegen Datenschutz.
Das Management darf Emails an ihre private Emailadresse versenden, sie selbst aber nicht – das ist doch absurd! Ein Gütetermin endete am 7.10. ohne Einigung.
Der Rechtsanwalt von Neli hält die Kündigung für einen Skandal.
„Den eigenen Datenschutzskandal herunterspielen und gleichzeitig die tadellose Betriebsrätin in ihrer Existenz durch die fristlose Kündigung bedrohen, ist nichts anderes, als das hier auf perfide Art versucht wird, sich an meiner Mandantin zu rächen, da sie mehrfach Fehlverhalten des Managements aufdeckte.“ (Ver.di-München)
Hintergrund der Kündigung ist, dass Neli sich für alle Beschäftigten bei Eurotrade einsetzt. Sie ist auch Mitglied in der Verhandlungskommission bei den Tarifrunden für den bayerischen Einzelhandel. Eher den Interessen des Arbeitgebers verpflichtet scheinen andere Betriebsratsmitglieder zu sein, die der Kündigung nicht widersprochen haben.
Für den Gütetermin hat Neli große Solidarität bekommen. Weit mehr als 100 Unterstützer protestierten vor dem Arbeitsgericht München am 7.10. 2024 – auch der für Januar 2025 angesetzte Gerichtstermin wird Protesttermin sein.
„Wir werden Neli B. Situation auf dem 13. Frauenpolitischen Ratschlag, der vom 1.-3.11. in Kassel stattfindet, bundesweit, ja sogar weltweit bekannt machen. Dort werden Frauen aus mehr als 20 Ländern erwartet, viele von ihnen haben gegen ähnliche Repression zu kämpfen.- Nicht mit uns Frauen! Gemeinsam kämpfen wir für unsere Rechte!“
Das versprachen Münchner Couragefrauen.
Bundesvorstand Courage
18.10.2024