Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen
Nathalie Onur/ Frankreich
Karola Kücken/Deutschland
Suse Bader/Deutschland
stellvertretende Europakoordinatorin
Zaman Masudi / Deutschland
Paris, Berlin, Hamburg , August 2024
In diesen Tagen verbreitete sich ein Video in den sozialen Medien, auf dem zu sehen ist, wie die Sittenpolizei des faschistischen Regimes im Iran, in Gestalt von tief verschleierten Frauen, die minderjährige Nafas H. auf offener Straße in der Hauptstadt Teheran mit brutaler Gewalt in ein Polizeiauto zerrt, die Straße entlang schleift und abführt. Die 14-Jährige und ihre gleichaltrige Freundin, wurden festgenommen, weil sie kein Kopftuch trugen. Der Vorfall ereignete sich bereits vor ca. 4 Wochen und wurde erst jetzt in den Medien veröffentlicht. Das führte im Iran und weltweit zu Wut und Empörung.
Seit der Frauenbewegung im September 2022 haben das islamische System und seine SittenwächterInnen einen verschärften Kurs zur Kontrolle der islamischen Kleidungsregeln eingeschlagen. Frauen ohne Kopftuch werden festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht, häufig misshandelt und gefoltert.
2022 führte der sinnlose Tod der jungen Kurdin Masha Jinan Amini durch die iranische Sittenpolizei, weil sie ihr Kopftuch nicht richtig getragen haben soll, zu einer der bedeutendsten Protestbewegung: „Frauen, Leben, Freiheit!“, die sich weltweit verbreitete. Vom Mut der iranischen Frauen war die ganze Welt zutiefst beeindruckt und nicht nur Frauen nahmen den Protest gegen das unmenschliche brutale faschistische Regime auf. Im Iran breiteten sich die Proteste aus, trotz brutaler Repression und Gewalt, Mord und Folter durch den Staatsapparat. Immer wieder sind heute Frauen zu sehen, die sich ohne Kopftuch zeigen und diesen Protest mit anderen politischen Protesten und Widerständen verbinden, in denen sich immer wieder weitere Schichten der Gesellschaft verbünden, Junge Menschen, Arbeiter und Studierende.
Nicht immer münden derartige Vorkommnisse in einem weltweiten Protest. Für uns ist dieser grausame Vorfall aber auch ein Anlass, darauf aufmerksam zu machen, dass es noch unzählige weitere Menschenrechtsverletzungen gibt, über die wenig bekannt ist.