Der Frauenverband Courage und Solidarität International e.V. haben mit der Gewerkschaft FOSYCO im Kongo einen Pakt der praktischen Solidarität geschlossen. Auf der 3. Bergarbeiterkonferenz im August hörten wir von Divine Malaika aus dem Kongo, wie Frauen und Kinder im sogenannten „informellen Bergbau“ in verlassenen Stollen von Minenfirmen Kobalt aus der Erde graben.

Wir hörten von Kinderarbeit, extremer Armut, Aushebelung der Arbeiterrechte, fehlenden Sicherheitseinrichtungen und -standards, von niedrigen Löhnen. Vor allem Frauen arbeiten oft nachts und müssen ihre Kinder alleine lassen, haben keine Schutzrechte bei Krankheit oder Schwangerschaft. Wenn sie ausfallen, können die Kinder nicht mehr zur Schule. Es kommt immer wieder zu tödlichen Arbeitsunfällen. Frauen und Kinder waschen die Mineralien ohne Schutzkleidung aus und bekommen Hautausschläge. Nicht umsonst sind die Rohstoffe aus dem Kongo als Blutmineralien verschrien. Frauen und Mädchen sind zudem von sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen betroffen.

Die Frauen wollen keine Opfer sein und kämpfen zusammen mit ihrer Gewerkschaft FOSYCO für bessere Arbeitsbedingungen. Divine berichtete, dass sie eine Nähwerkstatt aufbauen, wo sichere Arbeitskleidung für die Bergarbeiterinnen genäht wird. Bereits nach der Bergarbeiterkonferenz übergab Courage die erste Summe, um das Projekt finanziell zu unterstützen. Der Raum konnte gemietet werden und die ersten Nähmaschinen sind in Betrieb.

Bei der Strategiekonferenz der kämpferischen Umwelt- und Arbeiterbewegung im April in Potsdam gab es die nächste Gelegenheit: gemeinsam mit Eugene Badibanga von FOSYCO unterzeichneten wir den beschlossenen Solipakt persönlich, übergaben eine Nähmaschine und 4420 Euro. Der Bundesvorstand hatte beschlossen, diese Summe vorzustrecken, damit das Nähwerkstatt-Projekt weiter aufgebaut und arbeiten kann. Bei SI waren 580 Euro an Spenden eingegangen, die noch überwiesen werden. Damit ist der Solipakt mit dem Spendenziel 5000 Euro gegenüber unserem Partner FOSYCO erfüllt.Wir rufen aber dazu auf: Sammelt weiter Spenden für die Nähwerkstatt im Kongo!

Solidarität mit den Frauen und Kindern im Kongo

Am Courage-Stand auf dem Pfingstjugendtreffen 2024 stand ein großes Stück Stoff bereit mit den Umrissen des Kongo, zweitgrößtes Land Afrikas. Kinder fast jeden Alters wurden darüber informiert, wie die Kinder im Kongo unter lebensgefährlichen Bedingungen im Bergbau bereits ab 5 Jahre arbeiten. Und dass Courage sie unterstützt, damit sie bessere Kleidung erhalten und Schuhe. Und dass es im Kongo viele wilde Tiere gibt, die bedroht sind. Die Kinder malten begeistert und bunt Tiere auf den Stoff, manche auch die Löcher, in die Kinder aufgrund ihrer Größe besser hineinpassen, um Mineralien herauszuholen. So entstand die bunte Bildcollage, die Courage auch an die Gewerkschaft FOSYCO im Kongo sendet.

Bundesvorstand Courage