Stop Killing Afghans!

Korrespondenz aus Essen und Hannover:

Am 14.08.2022 demonstrierten in Hannover ca. 100 TeilnehmerInnen mit zahlreiche mehrsprachige Redebeiträge auf Deutsch, Dari und Paschto gegen das faschistische Taliban Regime. Dazu aufgerufen hatte die „Solidaritätspartei Afghanistans“.

Anlass war der 15.08. vor einem Jahr: der Tag, an dem die faschistischen Taliban auf brutalste menschenverachtende Weise die Macht in Afghanistan an sich gerissen haben. Die Nato und die USA hatten diese Situation in entscheidendem Maße mitzuverantworten.

Der Protest richtet sich auch gegen den US-Imperialismus und seine Verbündeten

Daher richtete sich der Protest auch gegen den US- Imperialismus und seine Verbündeten.

Der Protest zeigte noch einmal deutlich auf, worum es den USA und den Nato-Staaten letztendlich wirklich ging: um die Ausweitung ihrer Macht, ihrer Einflusssphäre, nicht aber um die Menschen. Solange die Taliban ihnen nützlich gegen die Zurückdrängung des russischen Imperialismus waren, solange wurden sie von den USA massiv militärisch unterstützt. Als vor 20 Jahren die Taliban diesem Interesse nicht mehr genützt haben, wendete sich das Blatt und sie verloren diese Unterstützung.

Gelder flossen in die Taschen der korrupten neuen Regierung

Afghanistan atmete auf und die Menschen dachten, jetzt bauen wir unser Land wieder auf und werden endlich frei. Milliarden westliche Gelder flossen ins Land, aber nicht für die Bevölkerung, sondern direkt in die Taschen der korrupten neuen Regierung, die mit Hilfe der westlichen Mächte eingesetzt wurde. Afghanistan war einem ständigen Bombardement, insbesondere Drohnenangriffen ausgesetzt. Es gab unzählige zivile Opfer, darunter viele Kinder. Die Menschen konnten nicht über ihr Land selbst bestimmen. Es wurde wieder über sie fremdbestimmt durch die USA und die Nato-Staaten. Das Ergebnis war nach 20 Jahren, dass Afghanistan den faschistischen Taliban überlassen wurde mit schrecklichen tödlichen Folgen.

So war erst vor zwei Tagen in Kabul eine Demonstration von Frauen beschossen worden, die „Brot, Arbeit und Freiheit“ forderten.

Weltweite Solidarität und weltweiter Widerstand sind ein festes Band

Der Frauenverband Courage unterstützte diese demokratische Protestveranstaltung in Hannover u.a. durch Beteiligung von Mitgliedern aus Frauenverband Courage Essen, Frankfurt und Hannover und zwei Redebeiträge, die die Solidarität mit Afghanistan zum Ausdruck brachten.

Diese Protestkundgebung für uns war sehr wichtig. Wir werden gemeinsam dafür sorgen, dass Afghanistan kein vergessenes Land wird. Und wir werden es nicht den faschistischen Taliban überlassen. Weltweite Solidarität und weltweiter Widerstand sind ein festes Band. Das war eine eindeutige Aussage der gesamten Protestkundgebung!!

„Nein zu Burka- und Hidschab-Zwang“

Währen der Demo haben wir 215,50 € Spenden gesammelt für die Untergrund- Schulen für Mädchen und Frauen in Afghanistan.

Wir machten auch ein Straßentheater bei dem sich alle beteiligen konnten mit dem Titel: „Nein zu Burka- und Hidschab-Zwang“ Ein junger Mann traute sich, selbst eine Burka anzuziehen um zu spüren, wie Frauen sich in diesem Gefängnis fühlen. Die anderen Demonstranten kommentierten das, die Ablehnung der Zwangsverschleierung wurde für alle lebendig und fühlbar.

Wir sind stolz darauf, Teil eines internationalen Widerstands zu sein!! Und wir haben unser Wort gegeben, auf unserer dritten Weltfrauenkonferenz in Tunis im September 2022 uns einzusetzen für eine weltumspannende Solidarität, für einen weltweiten Widerstand gegen Faschismus und Krieg, für eine gerechte Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.

Solidarische couragierte Grüße

Shamla aus Essen und Conni aus Hannover