Hagen: Viel Zuspruch zum Tag gegen Gewalt an Frauen
„Es ist wichtig, dass ihr hier steht.“ Diesen Kommentar hörten wir an unserem Courage-Stand aus Anlass des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen nicht nur einmal. Auch mehrere Männer blieben zum ernsthaften Gespräch stehen. Es gab von ihnen keine ironischen Kommentare – wie oft in den Vorjahren. Die Lokalpresse hatte im Vorfeld schon gut über unser Anliegen informiert.
Thema war in den Gesprächen auch immer wieder die Situation von Frauen und Familien angesichts der Corona-Pandemie. Frauen fühlen sich in den erzieherischen und Gesundheitsberufen nicht genügend geschützt. Heute wird gemeldet, dass in einem örtlichen Seniorenheim 30 Bewohner und 20 Pflegekräfte positiv auf Corona getestet wurden. Präsenzunterricht ja, aber die Regierung riskiert mit ihrem fahrlässigen Krisenmanagement in den Schulen gerade den Präsenzunterricht. Familien leben in ständiger Ungewissheit, wann die Kinder wieder zu Hause bleiben müssen und wie das geschultert werden soll.
Zwei Busunternehmen im Stadtteil können ihre Ausflugsfahrten nicht durchführen. Mehrfach kam der Vorschlag, sie zur Unterstützung bei Stoßzeiten im ÖPNV zu engagieren.
Es kamen so viele gute Ideen. Wir hakten ein: wir müssen besser organisiert sein, um uns durchzusetzen. Mehrere wollen das prüfen.
Stuttgart: "Genug ist genug!"
In Stuttgart war der Frauenverband Courage am 25.11.20 zusammen mit dem Frauenbündnis Stuttgart aktiv – mit Infoständen, einer Kundgebung und einer Demonstration.
Witten: Es ist sehr ermutigend, dass sich immer mehr Frauen gegen Gewalt und sexuelle Belästigung wehren.
Die Courage-Frauen aus Witten führten am 28.11.20 eine Kundgebung durch. Sie berichten:
Bei unserer 3-stündigen Kundgebung in der Wittener-Innenstadt war es sonnig und kalt. Vor ab sind in zwei Zeitungen Ankündigungen dazu erschienen. Wir haben als Vorbereitung eine Video-Konferenz mit vier Frauen durchgeführt. Hierbei lief die Technik zwar noch nicht perfekt, aber der Anfang für weitere Video-Konferenz ist gemacht und wir möchten das auf jeden Fall weiter ausbauen.
Die beiden Hauptthemen auf der Kundgebung waren Prostitution in Deutschland und Forderungen zum Schwangerschaftsabbruch weltweit. Hierbei wurde auch deutlich, dass sich die Lage der Frauen durch Corona und viele reaktionäre Regierungen sehr verschlechtert hat. Das z.B. Frauen in Lateinamerika bei einer Abtreibung selbst nach einer Vergewaltigung ins Gefängnis kommen können.
Es waren bei unserer Kundgebung 15 Teilnehmer*innen und es wurden 6 Courage Zeitungen verkauft. Unsere Spenden betrugen 27,70 Euro. Von den verkauften Zeitungen wurde auch eine Zeitung von einem Mann mit einem Kinderwagen gekauft, der sie für seine Frau mitgenommen hat. Eine Frau hat sich erkundigt, wo sie Hilfe bekommen kann, da sie selber Opfer von Gewalt geworden ist. Hier haben wir unsere Visitenkarten abgegeben und bleiben in schriftlichem und bei Bedarf mündlichem Kontakt. Die Visitenkarten sind gerade auch in diesen Fällen sehr wichtig, weil die Frauen ihre persönlichen Daten oft nicht auf unserer Kontaktliste hinterlassen möchten.
Herne: Corona-gerecht machten die Frauen mit einem kleinen Informationsstand auf die Situation der Frauen in der Welt aufmerksam
Auch in diesem Jahr ließ es sich der Frauenverband Courage Herne nicht nehmen, zum Tag gegen Gewalt an Frauen auf die Straße zu gehen. Corona-gerecht machten die Frauen mit einem kleinen Informationsstand auf die Situation der Frauen in der Welt aufmerksam.
Die Rechtsentwicklung vieler Regierung führt verstärkt zu frauenfeindlichen Gesetzen wie aktuell in Polen, wo das neue Abtreibungsgesetzt Frauen in verzweifelte Situationen zwingt. Währen der Corona-Pandemie nimmt die häusliche Gewalt extrem zu. Jeden 3. Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren (Ex) Partner umgebracht. Mehr als 14000 Plätze fehlen in Frauenhäusern, so dass viele Frauen abgewiesen werden müssen. Deutschland ist Hauptumschlageplatz der europäischen Prostitution. Überall auf der Welt prangerten Frauen auch in diesem Jahr alle Formen der Gewalt an Frauen und Mädchen an und forderten Bestrafung der Täter und Rücknahme frauenfeindlicher Gesetze. Eine Herner Frau wies mit ihrem Plakat auf die schreckliche Situation in ihrem Heimatland Iran hin.
Genug ist genug! Nein heißt Nein!
Unter diesem Motto wurden Flyer verteilt und Gespräche geführt.
Auch zwei junge Männer fühlten sich angesprochen und solidarisierten sich mit den Frauen. Ein herzliches Danke schön an die beiden Straßenmusikanten!
Fotos: Frauenverband Courage e.V.