Am Dienstag, den 18.8. konnte die Kampagne „Covid-19 Pandemie – Keine Gewalt an Frauen und Kinder“ mit dem Informationsstand am Untermarkt erfolgreich beginnen. Die ehrenamtlichen Frauen der Frauengruppe Courage und die Fachkraft der Frauenberatungsstelle EN konnten am Untermarkt viele Gespräche und kontroverse Diskussionen führen.
Die Kampgange wird durch Informationsstände an die Öffentlichkeit gebracht, um die Dunkelziffer der Zunahme an häuslicher Gewalt seit Covid19 zu thematisieren. Von August 2020 bis November 2020 werden die Frauen sich immer wieder damit an die Öffentlichkeit wenden.
Das Banner mit Text „Covid-19 Pandemie – Keine Gewalt an Frauen und Kinder“ wird am Bürgerzentrum Holschentor angebracht und anschließend weiter an Betrieben, Schulen und Sportvereine, Kirchen, städtischen Einrichtungen u.a.
Gewalt hat viele Gesichter und seit der Corona Pandemie hat sich die Belastungssituation der Frauen in den Familien verschärft.
Das trifft besonders hart Familien, die wenig Raum zu Hause haben. Die Sorgen um die Existenz belasten die Menschen allgemein mehr als vor der Pandemie. Kurzarbeit, Entlassungen oder den Verlust der Arbeit verunsichert die Gesellschaft, deshalb ist diese Entwicklung nicht klein zu reden. Die große Herausforderung alles organisieren zu müssen, bringt Frauen an den Rand ihrer Kräfte. Viele sagen, „ich funktioniere nur noch und die Zeit für mich ist noch knapper als vor der Pandemie“. Männer sind als Väter ebenso sehr herausgefordert mit dieser Situation fertig zu werden, Beziehungen und Partnerschaften leiden seit der Pandemie enorm.
Die Resonanz der Menschen in Hattingen war positiv und viele sind interessiert aktiv zu werden, aber vor allem sind die Menschen sehr empört, weil sexuelle Gewalt an Kindern stark zugenommen hat und weil die Frauen stärker belastet werden.
Dieser gesellschaftlichen Entwicklung wollen die Frauen der Frauengruppe Courage weiter entgegentreten und sie wollen Forderungen erarbeiten. Ängste, Sorge, um noch mehr Gewalt und Unterdrückung zu erleben, dürfen nicht verharmlos werden, deshalb fordern die Courage-Frauen seit 29 Jahre eine Gesellschaft ohne Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung für Frau und Mann. Die Opfer müssen schneller Hilfe und sichere Betreuung bekommen. Die Täter und Täterinnen härter bestraft werden als bis jetzt.
Die Frauen der Courage-Gruppe und die Frauenberatungstelle fühlen sich herausgefordert zu handeln und freuen sich über mehr Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Referentinnen können in den Betrieben, Schulen und Vereinen eingeladen werden, um aufzuklären. Themen sind u.a. die Ursache der Gewalt und Gewaltformen, die Gewaltverherrlichung im Netz, sexueller Missbrauch an Kindern und sexistische Werbung. Die Frauenberatungsstelle EN bietet speziell Vorträge an und vor allem wo schnell Hilfe zu finden ist.
Zum Stand kamen die zukünftige Gleichstellungsstelle für die Stadt Hattingen, eine Mitarbeiterin der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Hattingen, Frauen aus dem Internationalen Frauencafés Holschentor, der Vertreter des Kinderschutzbundes, eine Vertreterin der Partei die Linke, ein Vertreter der MLPD, eine Mitarbeiterin des LWL Museums und Flüchtlingsfrauen aus Irak, Syrien und ehrenamtlich aktive Menschen.
Die Kampagne wird durch Demokratie Leben gefördert.