Wir Frauen vom Frauenverbands Courage senden solidarische Grüße an Mesude Sahin, ihre Kinder und ihre Organisation Yeni Kadin.
Wir sind entsetzt und verurteilen auf das schärfste, das, was ihr Ex-Ehemann Mesude und ihren Kindern angetan hat. Er hat versucht, sie auf brutale Weise zu ermorden.
Wir möchten Mesude in ihrem Überlebenskampf Mut zusprechen und ihr und ihren Kindern sagen:
Ihr seid nicht alleine.
Wir Frauen schweigen nicht – wir klagen an!
Dieser Mordversuch ist kein Einzelfall.
Was nützt die Unterzeichnung von Abkommen gegen Gewalt an Frauen, wie die Istan-bul-Konvention, wenn sie auf dem Papier bleibt und bedrohte Frauen weder von der Polizei noch von der Justiz geschützt werden? Das akzeptieren wir nicht. Darüber hinaus akzeptieren wir niemals eine Denkweise, dass Frauen als Besitz betrachtet werden, auf den Männer einen Anspruch haben. „Nein heißt Nein“ soll nicht nur auf dem Papier bleiben.
- Bedrohte Frauen und Kinder müssen ernst genommen und tatsächlich geschützt werden. Wir fordern, dass Schutzmöglichkeiten wie Frauenhäuser ausgebaut und ihre Finanzierung nachhaltig abgesichert werden muss.
- Schließen wir uns zusammen gegen jede Form der Gewalt gegen Frauen und Kinder, gegen alle Denk- und Verhaltensweise, die Frauen herabsetzen und sie zu Objekten machen!
- Halten wir fest am Einsatz für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, in der Frauen frei, respektiert und gleichberechtigt leben können!
- Der zunehmenden Gewalt gegen Frauen und Mädchen, noch stärker in der Corona-Zeiten, kommen wir nur organisiert bei. Und die kämpferische Frauenbewegung muss noch viel stärker als bisher die kämpferische Interessensvertretung in Verbindung mit der praktischen Solidarität organisieren.
Keine von uns darf alleine stehen!
In diesem Sinne wünschen wir Mesude viel Mut und Kraft.
Mit herzlichen, solidarischen Grüßen
Bundesvorstand
Frauenverband Courage e.V.