Solidarität live! Courage sagt: „Danke!“

Pressemitteilung des Frauenverbands Courage e.V.

Die Kampagne zur Sammlung von Sachspenden für Moria/Lesbos wurde erfolgreich abgeschlossen – ein Ergebnis überwältigender Hilfsbereitschaft und praktischer Solidarität!

Lesbos/Griechenland: Im Lager Moria leben mehr als 20 000 Geflüchtete unter unwürdigsten Bedingungen. Zusammen mit den Bewohnern von Lesbos sind sie alle von Covid-19 bedroht. Hygiene? Händewaschen? Abstand? Völlig unmöglich, es fehlt an allem: Wasser, Seife, Mund-Nasenmasken.

Hilfe zur Selbsthilfe

Die Selbstorganisation „OXI – Lesbos resists Corona“, von Bewohnern der Insel zusammen mit den Geflüchteten gegründet, greift zur Selbsthilfe und organisiert notdürftig Schutz, Hygiene und Versorgung. Mit ihr schließt „Solidarität International“ (SI) einen Solidaritätspakt (siehe solidaritaet-international.de). Bestandteil ist, neben der Kampagne für die sofortige Evakuierung des Lagers, die Organisation von Soforthilfe. Innerhalb kurzer Zeit werden 50 000 € gesammelt.
Sie werden unter anderem eingesetzt für Müllentsorgung, fließendes Wasser, Mittel für die Seifenproduktion aus Olivenkernen und das Nähen von Mund-Nasen-Masken.

„Der Frauenverband Courage unterstützt dieses Projekt und nützt die Ostertage und die zwei Wochen danach, um die praktische Solidarität mit der Sammlung von Sachspenden verantwortlich zu organisieren: Mehr als 80 Nähmaschinen, kiloweise Stoffe, Garn, Bügeleisen, Nähzubehör, Mehrfachstecker, vollgepackte 10 Paletten, sind derzeit auf dem Weg nach Lesbos – dank der sehr kooperativen Hilfe durch den Hamburger Hilfskonvoi und die Organisation Hanseatic Help.“ so Brigitte Ziegler vom Bundesvorstand des Frauenverbands Courage.

Das Projekt findet breite Zustimmung – in krassem Gegensatz zur europäischen Flüchtlingspolitik.

Das Projekt findet breite Zustimmung – in krassem Gegensatz zur europäischen Flüchtlingspolitik.

An vielen Orten berichtet die örtliche Presse, veröffentlicht Sammelstellen und unterstützt die Werbung, gerade dort werden besonders viele Spenden gesammelt. Auf Balkonkonzerten, über Telefon, Email-Verteiler oder Aushänge in den Stadtteilen wird zu Spenden aufgerufen.

Frauengruppen nähen Mund-Nasen-Masken und spenden sie oder finanzieren über den Verkauf die Transportkosten.

Wir sind so richtig zusammengewachsen

berichtet die Courage-Gruppe in Essen.

Meine Nachbarn waren nicht mehr zu bremsen

resümiert Eva aus Sindelfingen.

Courage-Frauen von Süd bis Nord bringen Riesen-Engagement beim Einsammeln, Sortieren, Verpacken, Verschicken, Lagern der Postpakete in der Wohnung oder dem Transport mit kleinen und großen Autos zur Sammelstelle in NRW und zum Verladeort in Hamburg (natürlich unter Wahrung von Sicherheitsvorkehrungen). Auch Gruppen von Solidarität International beteiligen sich tatkräftig.

„Jetzt muss der wachsende Paketberg noch nach Hamburg auf die Paletten und nach Lesbos an die Näherinnen! Gemeinsam packen wird das auch und erleben dabei wieder, dass sich manche Dinge als größer und aufwändiger erweisen als vorher erwartet, mit richtiger Behandlung aber Unterstützung und gemeinsamer Erfolg auch größer werden kann.“

so zwei Frauen aus Heilbronn und Ludwigsburg, die einen Transport von Süddeutschland nach NRW in die Hand nehmen.

Geheimrezept: Organisiert versetzen wir Berge!

Ich habe keine Angst dass es zu viel wird. Die Frauen im Lager wissen, was sie damit anfangen können. … Afrikanische Flüchtlingsfrauen wollen so eine Art Werkstatt einrichten und auch die jungen Mädchen einbeziehen, damit sie auch was zu tun haben.

Diese Nachricht aus Lesbos beflügelt für den Endspurt. Der Transport nach Lesbos rollt, sobald die Hilfsgüter dort angekommen sind, berichten wir.

Courage beteiligt sich an der Kampagne: Sofortige Evakuierung aller Lager!

Bestandteil der Kampagne ist die Forderung nach sofortiger Evakuierung der Lager. Courage ist beteiligt an Aktionen zur Ankunft von 47 Kindern, die am 18.4. aus dem Lager Moria nach Deutschland kommen. Hannoveranerinnen sind am Flughafen und Berlinerinnen beim Bundeskanzleramt, begrüßen die Kinder, fordern gleichzeitig unmissverständlich: Wir können in Deutschland noch viel mehr aufnehmen! Auch die Lage in den Lagern in Deutschland wird auf vielen kleinen Aktionen thematisiert, dass in der LEA Ellwangen 40 % der Bewohner infiziert sind, dass auch hier Sofortmaßnahmen notwendig sind.

Es gibt keine Menschen erster und zweiter Klasse, die Gesundheit aller Menschen auf dieser Welt ist in Gefahr und wir brauchen eine lebenswerte Zukunft!
Und dafür müssen wir uns organisieren – über Ländergrenzen hinweg – in Deutschland und in Griechenland – Geflüchtete und Einheimische.

Mit vielen anderen treten wir weiterhin ein für die Evakuierung der Lager in Griechenland.
Wir rufen zur Unterzeichnung Petition von Alassa & Friends „Hotspots sofort auflösen – Abschiebung stoppen – sofort!“ auf.

hier unterzeichnen

Die Spendensammlung von Solidarität International (SI) für die Selbsthilfe in Moria/Lesbos geht weiter. Das Geld wird dringend benötigt:

Spendenkonto:
Solidarität International e.V.
Frankfurter Volksbank
DE86 5019 0000 6100 8005 84
Stichwort „Moria/Lesbos

Weitere Infos auf der Website von Solidarität International
www.solidaritaet-international.de