Seit mehreren Tagen bombardiert die israelische Armee die Gaza-Stadt mit dem erklärten Ziel, die ganze Stadt einnehmen zu wollen. Inzwischen sind Bodentruppen in Gaza-Stadt.
Nahezu unerträglich sind die Bilder, die uns täglich erreichen.
Die letzten intakten Hochhäuser werden bombardiert, die noch immer dort lebenden 1 Mio Menschen sollen in Gegenden fliehen, die genauso unsicher sind. Hunderte weiterer Menschen starben oder wurden ihrer letzten Existenzgrundlage, oft nur noch ein Zelt, vollständig beraubt. Vor allem viele Frauen mit ihren Kindern machen sich gerade auf den Weg in den Süden, um nacktes Überleben zu sichern. Die Straßen sind verstopft von Flüchtlingstrecks in eine mehr als ungewisse Zukunft.
Es ist Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung!
Noch immer werden Hilfslieferungen zurückgehalten und die Bevölkerung hungert. Das Morden wird ausgeweitet und die Bundesregierung haut immer noch halbherzig Worte raus wie „Geht in die verkehrte Richtung!“ (Wadephul) und richtet lediglich Appelle an die israelische Regierung. Die überhört die israelische Regierung schon lange!
Wir fordern von der israelischen Regierung:
- Sofortiger Waffenstillstand.
- Rettung aller Menschen im Gaza-Streifen vor der bereits eingetretenen humanitären Katastrophe. Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und medizinischer Hilfe.
- Zustimmung zum längst ausverhandelten Geiseldeal, damit die Freilassung aller Geiseln und aller gefangenen Palästinenserinnen und Palästinenser in israelischen Gefängnissen möglich wird.
- Die israelische Regierung muss Schadensersatz leisten für alle zerstörten Gebäude und Häuser und sich vollständig aus den besetzten Gebieten zurückziehen – auch aus dem Westjordanland, Syrien Libanon. Der Plan für Groß-Israel darf nicht aufgehen!
Wir fordern von der Bundesregierung:
- Sofortiger Abbruch aller diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zum Staat Israel
- Aufnahme von verletzten Kindern und Familienangehörigen in Deutschland zur medizinischen Betreuung. Viele Städte haben bereits Aufnahmezusagen gemacht.
Für ein freies, demokratisches Palästina!
Frauenverband Courage, Bundesvorstand
Beispielhaft für das unsägliche Leid der Bevölkerung und ihrer Angehörigen hier der Appell einer mit Courage befreundeten Palästinenserin zur sofortigen Hilfe für ihren verletzten Bruder.
Wer einen Weg weiß melde sich bei ihr.
Betreff: Dringender humanitärer Appell – Bitte um medizinische Evakuierung für meinen schwer verletzten Bruder aus Gaza
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit wende ich mich mit einem dringenden humanitären Appell an Sie.
Mein Bruder, Mohammed Omar Srour, 33 Jahre alt, aus Gaza-Stadt (Nord), wurde in der Nacht vom 07.09.2025 bei einem Bombenangriff schwer verletzt, während er mit seiner Familie in einem Zelt Schutz suchte. Er erlitt schwere Verletzungen im Darm- und Beinbereich sowie weitere Verletzungen.
Derzeit wird er in einem mobilen Krankenhaus in Gaza Nord notdürftig behandelt, jedoch sind die dortigen medizinischen Kapazitäten völlig unzureichend. Eine angemessene Versorgung seiner Verletzungen ist nicht möglich. Jede Verzögerung gefährdet sein Leben unmittelbar. Israel hat die Bewohner von Gaza Nord aufgefordert in den Süden zu gehen.
Tragischerweise ist sein kleiner Sohn, der bei demselben Angriff ebenfalls verletzt wurde, vorgestern an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Dieser Verlust macht die Situation unserer Familie noch verzweifelter.
Wir bitten daher mit äußerster Dringlichkeit um Ihre Unterstützung, damit mein Bruder die Chance erhält, für eine dringend notwendige medizinische Behandlung außerhalb des Gazastreifens evakuiert zu werden. Jeder Tag, ja jede Stunde, ist entscheidend für sein Überleben. Bitte helfen Sie uns, das Leben meines Bruders zu retten. Für jede Unterstützung, Vermittlung oder Kontaktaufnahme mit den zuständigen Stellen sind wir Ihnen von Herzen dankbar.
Kontakt: +972 59-551-7813
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Ragdha Albalawi
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Aktion „Wir zeigen Gesicht – Gesundheit für Gaza“
Ärzt:innen und Mitarbeitenden des Gesundheitswesens aus Deutschland haben die Aktion „Wir zeigen Gesicht – Gesundheit für Gaza“ ins Leben gerufen. Sie wird u.a. von medico international, IPPNW, vdää*, gesundheit4palestine und Walk of Care unterstützt.
