30 Jahre Frauenverband Courage muss gefeiert werden – nicht nur in Wuppertal!

Mit einer lebendigen Straßenaktion am 6. März feierten wir Couragefrauen in Stuttgart mit viel Information, Kultur und vielen Geburtstagsgrüßen unseren 30. Geburtstag. Natürlich unter den aktuellen Hygieneregeln.

Unsere Ortsvorstandsfrauen sagten zu 30 Jahren Frauenpower, dass unsere Forderungen heute aktueller sind denn je. Courage hat in 30 Jahren viel bewegt, weil wir uns nicht auf rein frauenpolitische Themen reduzieren lassen und immer die Verbindung auch zu anderen sozialen Bewegungen suchen. Diese Vielfalt zu anderen Bewegungen, sei es zu Flüchtlings-, Umwelt- oder (Frauen-) Migranten-Organisationen zog sich durch das ganze Nachmittagsprogramm.
Manchmal staunten wir selbst, was wir in dieser Zeit alles auf die Beine gestellt ben.

So haben wir uns von Anfang an stark gemacht, dass der Internationale Frauentag auf der Straße stattfindet – statt einer Feier im Saal – kämpferische Aktionen auf der Straße! Das ist inzwischen Tradition und wir können stolz darauf sein.
Unsere Aktionen am 8. März waren immer lebendig, offensiv und phantasievoll und im Schulterschluss mit anderen Organisationen. Wir forderten Gleichberechtigung – nicht nur auf dem Papier, Konjunktur-Pakete und Rettungsschirme für die Frauen, waren solidarisch mit den Schleckerfrauen und mit der gekündigten Emmely. Als Drachen riefen wir „Nicht mehr schlucken, Feuer spucken“ und wir sind auch schon als Hexen aufgetreten.

Ein besonderes Highlight an diesem Nachmittag waren die vielen Geburtstagsgrüße. Natürlich gab es auch Blumen zum Geburtstag und in den Beiträgen zeigte sich eine enge Verbundenheit zu afghanischen und türkischen Frauenorganisationen, mit denen wir teilweise auch im Stuttgarter Frauenbündnis zusammenarbeiten.
Bundesvorstandsfrauen sprachen zu unserem Erfolg im Kampf um Gemeinnützigkeit, wozu wir in acht Jahren langen Atem bewiesen. Hier hatten damals auch viele Stuttgarter „Wutbürger“ unterschrieben, die gegen Stuttgart21 lange und zahlreich gekämpft und ihre Erfahrungen mit den staatlichen Behörden gemacht haben.

Enge Verbindung haben wir auch zu den Mujeres Luchadoras de Peru, Kämpferische Frauen von Peru, die uns eine solidarische Grußadresse aus Peru und aus dem Hochland ein kleines Video mit Geburtstagswünschen schickten. Hier hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich die Frauen international vernetzen. So sind die Peruanerinnen auch die Koordinatorinnen von Lateinamerika für die Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen.

Es war eine sehr gelungene Straßenaktion mit zeitweise bis zu 150 Personen. Wer wollte, konnte sich mit einem kleinen Geburtstagskuchen stärken, den es  – natürlich coronagerecht verpackt – am Stand gab.

Um unsere weitreichenden Ziele durchzusetzen, müssen wir als wichtige Kraft in der kämpferischen Frauenbewegung in Stuttgart noch viel mehr junge Frauen gewinnen.

Am 8. März nahmen wir im Rahmen des Stuttgarter Frauenbündnisses, zu dem türkische und deutsche Frauenorganisationen zählen, an einer Kundgebung und Demonstration mit ca 500 TeilnehmerInnen teil. Zeitgleich gab es eine 2. Aktion mit ähnlich vielen TeilnehmerInnen, die leider nicht mit uns gemeinsam demonstriert haben.