Solidarität mit den mutigen, kämpferischen Frauen in Polen!

Seit Ende Oktober 2020 sind in Polen Schwangerschaftsabbrüche durch eine Entscheidung des Verfassungsgerichts faktisch verboten. Ende Januar 2021 trat das Urteil in Kraft. Danach dürfen Frauen selbst dann nicht abtreiben, wenn ihr ungeborenes Kind schwere Fehlbildungen hat. Schon vor der Entscheidung gehörte das Abtreibungsgesetz in Polen zu einem der restriktivsten in ganz Europa. Schwangerschaftsabbrüche waren nur erlaubt, wenn das Leben oder die Gesundheit der Schwangeren bedroht waren, das Kind so stark geschädigt war, dass es nicht gerettet werden konnte oder die Schwangerschaft das Ergebnis einer Straftat war.  Frauen, die sich für einen Abbruch entschieden hatten, war es auch vor der Verschärfung kaum möglich legal abzutreiben, auch wenn einer der wenigen Ausnahmefälle zutraf. Viele der Ärzte verweigern Schwangerschaftsabbrüche aus ethischen Gründen oder weil sie fachlich dazu nicht in der Lage sind. Viele Frauen aus Polen kommen u.a. nach Deutschland, um hier einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen.
Aber die Allianz zwischen der ultrarechten PIS-Regierung und der katholischen Kirchen führt auch seit Jahren zu Massenprotesten. Zehntausende Menschen gingen und gehen gegen das Urteil auf die Straße.

Auf Initiative der Ortsgruppe Hattingen haben die Gruppe und der Bundesvorstand von Courage gemeinsam solidarische Grüße an die Frauen in Polen geschickt.

Solidaritätsbrief auf Deutsch:

Frauenverband Courage e.V.
Bundesvorstand und Ortsgruppe Hattingen

Solidarische Grüße an die mutigen und kämpferischen Frauen in Polen, für ihre Rechte kämpfen.

Das neue Abtreibungsgesetz bedeutet einen harten Rückschlag für die Frauenrechte und setzt die Gesundheit und das Leben von tausenden Frauen aufs Spiel. Deshalb ist es wichtig, dass ihr weiterhin eine massive Bewegung auf der Straße zeigt – trotz Corona – wie patriarchalisch und ungerecht so ein Gesetz sein kann. Nicht nur der Staat, sondern auch die katholische Kirche will ihre Macht gegen Frauen und ihre Rechte ausüben!

Der Frauenverband Courage solidarisiert sich mit eurem Kampf um Selbstbestimmung. Es ist egal, aus welchem Grund Frauen ihre Entscheidung treffen. Sie allein entscheiden über Handlungen in ihrem eigenen Körper.

Mit Mut und Kraft haben unsere argentinischen Kolleginnen gegen Ende Dezember 2020 den Kampf für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen gewonnen. Bisher standen Abtreibungen unter Strafe – außer nach Vergewaltigungen oder bei Gefahr für die Gesundheit der Schwangeren. Das nun verabschiedete Gesetz erlaubt eine Fristenlösung: Eingriffe sind bis zur 14. Woche erlaubt und zwar kostenlos im öffentlichen Gesundheitswesen. Dreißig Jahre hat Argentiniens Frauenbewegung dafür gekämpft.

Das macht Frauen auf der ganzen Welt Mut, hartnäckig und noch besser organisiert für ihre Selbstbestimmung und Befreiung zu kämpfen und rechten Regierungen und Parteien die Stirn zu bieten. So wie ihr das tut.

Wir stehen an eurer Seite und wünschen euch viel Durchhaltevermögen und Erfolg.

Herzliche schwesterliche Grüße
Beate Büdel und Brigitte Fröhlich
Ortsvorstand der Gruppe Hattingen
Bernadette Leidinger Beierle
für den Bundesvorstand des Frauenverbands Courage e.V.

Solidaritätsbrief auf Englisch:

Women’s Association Courage
Federal Executive Committee and Local Group Hattingen

Solidarity greetings to the brave and militant women in Poland who are fighting for their rights.

The new abortion law is a severe setback for women’s rights and puts the health and lives of thousands of women at risk. That is why it is important that you continue to show a massive movement on the streets – despite Corona – how patriarchal and unjust such a law can be. Not only the state, but also the Catholic Church wants to exercise its power against women and their rights!

The women’s association Courage stands in solidarity with your struggle for self-determination. It does not matter for what reason women make their decision. They alone decide on actions in their own bodies.

With courage and strength, our Argentinian colleagues won the fight for the legalisation of abortion towards the end of December 2020. Until now, abortions were punishable by law – except after rape or if the pregnant woman’s health was at risk. The law that has now been passed allows for a time-limit solution: procedures are permitted up to the 14th week and are free of charge in the public health system. Argentina’s women’s movement has fought for this for thirty years.

This encourages women all over the world to fight persistently and even better organised for their self-determination and liberation and to stand up to right-wing governments and parties. Just as you are doing.

We stand by your side and wish you much perseverance and success.

Warmest sisterly greetings
Beate Büdel and Brigitte Fröhlich
Local Executive Committee of the Hattingen Group
Bernadette Leidinger Beierle
for the Federal Executive Committee of the Women’s Association Courage e.V.

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Marta Lempart, eine der Initatorinnen der Proteste und Aktivistin in der polnischen Frauenstreikbewegung (All Pollands Women strike), hat sich herzlich dafür bedankt.