Auf der Stuttgarter Demo zum Gedenken an Fidan, Sakine und Leyla

Heute, am 8. Januar 2022, fand in Stuttgart eine Demonstration für Fidan Doğan, Sakine Cansız und Leyla Şöylemez statt, die am 9. Januar 2013 in Paris ermordet wurden. Der Aufruf erfolgte in erster Linie über die verschiedenen Internetmedien wie WhatsApp. Es waren einige hundert Menschen aus der ganzen Region mit einem Fahnenmeer und vielen Schildern, zumeist Kurdinnen und Kurden, die zusammenkamen, um dieser mutigen Kämpferinnen für ein freies Kurdistan zu gedenken, deren Mörder nie bestraft wurde.

Ungeklärt ist bis heute wie der Geheimdienst MIT der Türkei in diese Morde verstrickt war. Der Attentäter, der unter mysteriösen Umständen im Gefängnis verstorben ist, konnte keine Auskunft mehr geben, wie und ob hier der lange Arm von Erdogan beteiligt war. Aber die Demonstration richtete sich auch gegen die gegenwärtige gewalttätige Herrschaft in der Türkei und die Waffenlieferungen Deutschlands und seine Deals mit der türkischen Regierung.

Vergessen wir die ungesühnten, von der französischen Regierung und den Medien schnell übergangenen Morde nicht. Vergessen wir diese Frauen nicht. Ihr Kampf gegen Unterdrückung und für die Befreiung sind noch längst nicht beendet.

Eine junge Mutter mit Kindern neben mir sagte, sie sei selbst schon im Kinderwagen auf solche Demonstrationen mitgenommen worden. Und jetzt ist die nächste Generation dabei.

Aber das Problem ist viel größer, es schwappt auch auf Deutschland über, immer mehr Menschen auf der Welt wehren sich gegen die Rechtsentwicklung in vielen Ländern. Dazu brauchen wir die internationale Solidarität, vor allem der Frauen, und deshalb waren wir mit einer kleinen Gruppe von Courage und der Courage-Fahne mitten drin dabei.

Bericht und Fotos: Courage-Gruppe Stuttgart